Guten Morgen nach Deutschland,

es ist ja schon wieder eine ganze Weile her, seitdem ich hier etwa geschrieben habe, deshalb ist es mal wieder Zeit für ein Update. Einiges ist in den letzten Wochen passiert. Um schon mal das Ende vorweg zu nehmen, ich bin wieder in Sydney.

Aber alles der Reihe nach. Kurz nachdem ich meinen letzten Blogpost veröffentlicht hatte, entschied ich mich realtiv spontan dazu, nach Melbourne zu gehen und dort mein Glück zu versuchen.

Von Melbourne hatte ich viel Gutes gehört. Eigentlich alle, mit denen ich gesprochen hatte, waren der Meinung, dass es eine schönere Stadt als Sydney ist. Außerdem ist es fast genauso groß wie Sydney mit fast fünf Millionen Einwohnern, sodass ich annahm, dort relativ zügig einen neuen Job zu finden.

Ich errreichte Melbourne abends nach fast 13 Stunden im Zug. Natürlich hätte ich für ein wenig mehr Geld auch Fliegen können, aber ich wollte noch ein bisschen was vom Land sehen. Wie sich herausstellte, war es aber nicht sehr spanned, aus dem Fester des Zuges zu schauen. Überall nur Graslandschaften mit ein paar Bäumen und fast dauerhaft flach. Außerdem gab es kaum Abwechslung. Ein paar Kängurus konnte ich aber immerhin erspähen.

Das erste Hostel, in dem ich war, hatte sehr gute Bewertungen online, war aber nicht wirklich nach meinem Geschmack. Einige spaßige Aktivitäten gab es aber, zum Beispiel gab es an einem Tag eine Tennisstunde. Auch wenn ich natürlich kein Anfänger bin, habe ich da natürlich teilgenommen um mal wieder ein bisschen den Schläger zu schwingen nach einem Jahr. Man muss natürlich erstmal wieder reinkommen und der Schläger war auch nicht so gut, aber es hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Vielleicht komme ich ja demnächst nochmal dazu.

In den ersten Tagen schaute ich mir natürlich erstmal ein wenig die Stadt an. Das Zentrum ist auf jeden Fall hübscher als das Sydneys. Es gibt viele kleine Gassen mit zahlreichen coolen kleinen Läden und Coffee Shops. Es gibt viel Kunst an den Wänden und im allgemeinen fühlt es sich schon ein wenig wie eine europäische Stadt an. Dazu tragen natürlich auch die omnipräsenten Straßenbahnen bei.

Nach einer Weile zog ich in ein anderes Hostel direkt im Stadtzentrum, welches besser gelegen und auch ansonsten viel angenehmer war.

Bald darauf machte ich mich dann an die Jobsuche. Wie ich aber schnell feststellen musste, war dies nicht so einfach wie in Sydney. Ich hatte einmal Probearbeit bei einer Art Umzugsfirma, aber an diesem Tag stellte ich schnell fest, dass ich diesen Job nicht machen werde. Hätte ich dort angefangen zu arbeiten wäre von mir erwartet worden, einen ziemlich großen Truck durch Melbourne zu fahren. Abgesehen davon, dass ich seit einem Jahr nicht mehr gefahren bin, noch nie im Linksverkehr unterwegs war und noch nie so ein großes Fahrzeug gesteuert habe, hätte ich es mit meinem deutschen Führerschein auch gar nicht fahren dürfen. Das schien da aber niemanden zu interessieren, fast alle die dort arbeiten waren Backpacker aus Europa.

Ich schaute mich danach weiter um, aber so richtig ergab sich nichts. Das Wetter war auch nicht gerade sehr einladend. In der Nacht war es meist nur knapp über null und sehr nebelig, am Tag ging es öfters auch nicht ins Zweistellige.

Ab und zu war aber auch mal gutes Wetter!

Nach einiger Zeit war ich dann relativ frustriert. Meine Arbeitszeit in Australien ist ja durch das Visa begrenzt, und ich will die verbleibende Zeit ja ausnutzen um Geld zu sparen. Und das Leben in Australien ist ja nicht günstig.

Vor etwa einer Woche hatte ich dann genug und traf die Entscheidung, wieder zurück nach Sydney zu gehen und dort mein Glück zu versuchen. Schon am nächsten Abend stieg ich in den Bus und erreichte Sydney am Montagmorgen.

Wie sich zum Glück schnell heraustellte, war diese Entscheidung die richtige. Am Donnerstag hatte ich schon meinen ersten Arbeitstag. Dieses Mal arbeite ich in einer Firma die Belüftungsröhren für den Bergbau herstellt. Der Job ist ziemlich langweilig und sehr repetetiv, außerdem muss ich an die 90 Minuten anreisen, aber für zwei Monate werde ich das aushalten. Den letzten Monat plane ich zurück zu meiner alten Firma zu gehen (ich kann nur noch einen Monat dort arbeiten aufgrund von Visabestimmungen).

Momentan lebe ich wieder im Hostel, schon zum dritten Mal im selben. Viele Personen leben dort langfristig, sodass ich schon viele Personen von meinen letzten Aufenthalten kenne. Außerdem habe ich ja auch viele gute Freunde hier in Sydney, es ist natürlich schön diese wieder zu treffen.

Ich werde mir auch zügig wieder eine neue Unterkunft suchen, da es langfristig gesehen ziemlich teuer im Hostel ist.

Das war es im Großen und Ganzen erst einmal. Ich werde jetzt bis etwa Mitte Oktober hier in Sydney bleiben und dann geht es wieder auf große Reise. Ich werde zwischendurch natürlich hier mal schreiben, wenn ich mal wieder irgendwas interessantes mache. Hauptsächlich bin ich natürlich jetzt mit Arbeiten eingenommen, das ist ja nicht sonderlich spannend.

Ich wünsche Allen, die es bis zum Ende geschafft, haben ein schönes Wochenende und einen schönen Sommer in Deutschland. Hier ist ja Winter aber die Temperaturen sind trotzdem akzeptabel.

Bis zum nächsten Mal!

Clemens

 

 

 

PS: Noch drei Bilder von einem besonderen Event. Ich habe das letzte Spiel der Deutschen Nationalmanschaft in Melbourne im Hofbräuhaus geschaut. Der Raum war gefüllt mit etwa 100 Deutschen und es war schon ein bisschen komisch. Wie ein Fleck Deutschlands mitten in Melbourne, inklusive deutschem Bier und deutscher Musik. Die Stimmung war super, zum Ende hin natürlich ein bisschen abgefallen. 😉