Der Reiseblog der Gebrüder Borkert

Monat: Juli 2020

Granada (nicht die Karibikinsel und auch nicht die Stadt in Spanien) und Laguna de Apoyo

Nach so viel Entspannung und Nichtstun ging es also wieder weiter. Mir blieben noch etwa 3 Wochen bis zu meinem Rückflug aus San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Deshalb hatte ich zum ersten Mal auf dieser Reise einen recht genauen Plan, wie die weitere Reise verlaufen würde und welche Orte ich noch besuchen würde.

Granada ist recht bekannt, vor allem für seine Architektur. (Wer sich noch an einen der vorherigen Einträge erinnert weiß, dass Granada und Léon die beiden wichtigsten Städte des Landes sind und in der Vergangenheit stets um die Vorherrschaft gekämpft haben.) Granada ist dabei eher das Zentrum der Konservativen gewesen und stand den Revolutionären in Léon gegenüber.

Aus meiner Sicht ist Granada wesentlich hübscher als Léon. Die koloniale Architektur ist einfach viel besser erhalten und vor allem die Kathedrale übertrumpft alles. Die Lage am Lago Cocibolca (der einen Großteil der Landesfläche Nicaraguas einnimmt) ist hingegen nur in der Theorie schön. Man kann nicht wirklich am Strand baden o.ä. weil es einfach zu dreckig ist. Dafür hatte ich ein sehr schönes Hostel, das alles zu bieten hatte, was man sich wünschen kann. Außer einem Pool, aber das war ok. Zum Frühstück konnte man sich selbst so viele Pancakes zubereiten, wie man wollte. Überraschenderweise regnete es an einigen Abenden, was in der Trockenzeit sehr ungewöhnlich ist. Dementsprechend gab es dann auch einige überschwemmte Straßenzüge und daraus folgend Stromausfall. Aber die Menschen sind daran gewöhnt und die Kerzen nur ein paar Meter entfernt. Und so wurde es im Hostel richtig gemütlich, da auch die Musik verstummte.

Natürlich erkundete ich die Stadt, aber mein Highlight war der Besuch eines weiteren Vulkans. Dieses Mal war es allerdings nicht ganz so anstrengend, denn man kann mit dem Auto bis zum Gipfel fahren. Von dort kann man dann in den Krater hinuntergucken und die Lava brodeln sehen. Da ich dieses Mal sozusagen in den Schlund der Erde hineinguckte und ihre Energie und Kraft so direkt sah, war es ein ganz anderes Erlebnis als am Acatenango. Leider konnte die Handykamera nicht allzuviel davon einfangen, aber der Sonnenuntergang im Hintergrund war auch nicht schlecht zum Fotografieren ^^ Es hat echt beißend nach Vulkan gestunken und irgendwann fiel uns das Atmen schwer. Aber das war es wert. Ich muss allerdings sagen, dass man auf den Bildern im Internet wesentlich mehr Lava gesehen hat. Beschiss!

Der Vulkan bedroht übrigens die Hauptstadt Managua und im Falle einer größeren Eruption würden Teile der Stadt wohl unter Lava begraben werden.

Natürlich wurde dieser Krater benutzt, um unliebsame Menschen loszuwerden. Vermutlich schon bei den Mayas, auf jeden Fall aber zur Zeit der Diktatur im letzten Jahrhundert.

Von Granada ist es nicht weit zur Laguna de Apoyo. Das ist ein See, der von Bergen umgeben ist und mitten in der Natur liegt. Es gibt ein kleines Dorf am Ufer mit einem Hostel dran. Dieses erinnerte mich eher an ein Resort, aber trotzdem hatte es die vertraute Backpacker-Atmosphäre und auch Preise. Man konnte unter anderem kostenlos Kayaks ausleihen und damit ein bisschen auf dem See herumfahren. Man kann auch wandern, dies erfordert jedoch ein bisschen Planung, Zeit und Geduld. Und da man die Tierwelt auch ganz gut vom Hostel beobachten konnte, entschied ich mich dagegen. Es ist ein sehr malerischer Ort, der mir irgendwie im Gedächtnis geblieben ist, obwohl ich dort garnicht so viel unternommen und auch nicht so viele Fotos gemacht habe.

Nach drei Tagen hier ging es dann aber weiter zur Insel Vulkaninsel Ometepe. Diese Insel befindet sich in der Mitte des großen Sees, an dem auch Granada liegt. Ich hatte ein paar Leute kennengelernt und so fuhren wir gemeinsam dorthin.

Bis zum nächsten Mal!

Hostels mit Katzen haben mir immer am besten gefallen!

Die Corn Islands

Es gibt zwei Corn-Islands, die der Einfachheit halber als große und kleine Insel bezeichnet werden. Sie liegen etwa 70 km vor der Küste von Bluefields und sind recht unterschiedlich. Sie werden übrigens tatsächlich meist bei ihrem englischen Namen genannt, oft dann in spanischer Aussprache (was sehr komisch klingt), manchmal aber auch Islas de Máiz, was Spanisch ist und ebenfalls Mais-Insel bedeutet.

Die Fähre bringt einen zur großen Insel, die überwiegend von Einheimischen bewohnt wird. Haupteinnahmequelle der Einwohner ist nach wie vor der Fisch- und Hummerfang. Auch ein wenig Tourismus gibt es mittlerweile, dieser ist jedoch im Wesentlichen auf Backpacker beschränkt. Die große Insel verfügt über einen kleinen Flughafen, auf dem täglich etwa zwei Maschinen landen. Interessant fand ich, dass man quer über die Startbahn spazieren kann, wenn gerade kein Flugzeug kommt. Ein paar Minuten bevor ein Flugzeug kommt, werden dann die Tore geschlossen und kurz danach wieder geöffnet. Ganz einfach.

Ansonsten nutzen die meisten Touristen die große Insel eigentlich nur als Durchgangsstation auf dem Weg zur kleinen. Ich blieb drei Nächte und spazierte etwas über die Insel. Den Hauptort hat man in etwa einer Viertelstunde durchlaufen und er besteht auch nur aus einer Straße. Entsprechend wenig ist hier los, aber man findet etwas zu essen und kann den Sonnenuntergang betrachten. Es ist nicht schwer, auf der Insel einen kleinen Strand für sich selbst zu finden.

Nach ein paar Tagen setzte auch ich auf die kleine Insel über. Man fährt in einem offenen Boot in rasantem Tempo hinüber. Die Überfahrt ist jedoch nur bei ruhiger See zu empfehlen, da man sonst komplett nass wird.

Die kleine Insel macht ihrem Namen alle Ehre. Es ist sehr idyllisch, denn es gibt keine Autos, dafür aber viel Strand. An der „Promenade“ gibt es einige Restaurants und zwei Tauchcenter. Tauchen kann man hier nämlich ziemlich gut, denn man ist ja in der Karibik. Ich habe mir sagen lassen, dass man zum Beispiel regelmäßig Hammerhaie sehen kann.

Meine Unterkunft war auf der Ostseite der Insel direkt am Strand. Das Hostel bestand aus einigen selbst gebauten Holzhütten. Strom gab es nur Vormittags und Abends, was aber niemanden besonders störte. Das WLAN funktionierte mit Solarstrom, der direkt vor Ort erzeugt wurde. Wenn am Morgen die Sonne hoch genug stand, erwachte es zum Leben und am späten Abend war dann wieder Schluss. Ich habe fast jeden Tag Sonnenauf- und Untergang angeschaut und nutzte natürlich die verschiedenen Strände der Insel. Außerdem werkelte ich an meinem Blog und schrieb so einige Einträge. Die wunderschöne Aussicht war sehr inspirierend!

Ansonsten tat ich aber nicht viel berichtenswertes. Ich glaube ihr könnt euch ganz gut vorstellen, dass die Tage trotzdem recht zügig vergingen. Nach 10 Nächten machte ich mich auf den langen Rückweg. Zuerst ging es mit dem kleinen Boot wieder auf die große Insel. Am nächsten Tag dann früh mit der Fähre nach Bluefields, wo wir am Nachmittag ankamen und ich noch am selben Abend den Nachtbus zurück nach Managua bestieg. Von dort ging es dann noch ein paar Stunden weiter nach Grananda. Es war eine lange Reise, aber ich kam gut an und ging erstmal schlafen.

Bis bald!

An diesen Arbeitsplatz kann man sich gewöhnen!

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén