Der Reiseblog der Gebrüder Borkert

Monat: Dezember 2018 Seite 1 von 2

Eine ganz besondere Erfahrung

Guten Abend Liebe Leser,

nachdem wir für drei Tage Nusa Penida erkundet hatten, stiegen wir in ein sehr schnelles Boot und erreichten bald reichlich durchgeschüttelt Bali. Unser Quartier in Sanur war schnell gefunden.

Mein Aufenthalt in Bali war aber erstmal ein sehr kurzer. Es stand gleich das nächste Highlight an, eine 24stündige Tour nach Java. Das Ziel war der Vulkan Ijen mit seinen Schwefelvorkommen und seinem speziellen See.

Am Abend wurde ich eingesammelt und es ging Richtung Westspitze Balis. Die Fahrt dorthin dauerte etwa fünf Stunden. Danach ging es auf eine nicht sehr vertrauenserweckende Autofähre. Die Meeresenge zwischen den Inseln ist nur etwa drei Kilometer breit, da aber nicht genug Anleger vorhanden sind, muss man ewig warten, bis die Fähre dann mal anlegt. Das Übersetzen dauerte somit etwa eine Stunde.

Danach ging es noch etwa eine Stunde zu unserem Ziel, einem Parkplatz unterhalb des Kraters. Als wir dort ankamen, war es etwa 1 Uhr. Wir bekamen unser Equipment (Atemschutzmasken, Handschuhe und Taschenlampe) und machten uns an den Aufstieg.

Der Weg hoch zum Kraterrand ist sehr gut ausgebaut und nicht so schwer. Man merkt ein bisschen die Höhe, man startet auf fast zwei Kilometern über null. Relativ schnell riecht man schon den Schwefel und setzt seine Maske auf, da es natürlich bessere Dinge für die Lunge gibt.

Der Weg ist sehr belebt, viele Indonesier reisen zu diesem Ort und natürlich einige Touristen. Nach etwa 90 Minuten hatten wir den Kraterrand erreicht und es ging nach unten. Der Pfad war anspruchsvoller, aber definitv machbar. Im kompletten Dunkel und nur mit Taschenlampe in der Hand muss man natürlich ein bisschen aufpassen.

Nach 45 Minuten erreichten wir den Boden des Kraters. Man sieht im Dunkeln die Rauchschwaden aufsteigen. Ab und zu erscheint auf einmal ein blauer Schimmer im Rauch.

Dieser Vulkan ist der einzige weltweit, bei dem man dieses Phänomen beobachten kann. Man muss Glück haben, die Aktivität variiert täglich. Und man sieht es natürlich nur in der Dunkelheit.

Langsam wurde es heller und wir gingen noch ein kleines Stück weiter und erreichten den Kratersee. Dieser See ist extrem sauer (PH Wert: 0,13) und ebenfalls ziemlich einzigartig in dieser Größe. Die Oberfläche ist spiegelglatt.

Bei helleren Lichtverhältnissen konnten wir besser unsere Umgebung wahrnehmen. Man fühlt sich wie auf einem anderen Planeten. Man sieht nirgends eine Pflanze. In diesem desolaten Gelände verrichten die Schwefelabbauer ihre Arbeit:

Unser Guides, die selber längere Zeit als Bergarbeiter hier gearbeitet haben, erklärten uns den Prozess der Schwefelgewinnung. Der Schwefel wird mit Röhren eingefangen und fließt dann unten heraus. Dort wird er aufgefangen und von den Arbeitern in passende Stücke zerkleinert. Diese werden in zwei Bambuskörbe getan, die durch ein Stück Holz in der Mitte verbunden sind. Diese legen sich die Arbeiter über die Schulter und tragen sie hoch zum Kraterrand.

Das Gewicht, welches die Männer tragen, ist ziemlich unvorstellbar. Ein normaler Arbeiter trägt etwa 80 Kilogramm, unser Guide zeigte uns aber auch einen älteren Herren, der 110 Kilo trug. Man konnte unten mal probieren eine Landung hochzuheben, nach ein paar Sekunden wurde mir das zu schwer. Zur Vorstellung: Wir brauchten mit unseren leichten Rucksäcken schon 45 Minuten bis nach oben. Wie diese Leute es schaffen, ist einfach unglaublich. Das ganze machen sie zweimal am Tag.

Bis letztes Jahr haben sie die Körbe wohl bis zum Parkplatz getragen, also nochmal viel weiter. Mittlerweile benutzen sie Handkarren. Warum sie es davor nicht gemacht haben, dass weiß ich nicht.

Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist dieser Beruf sehr schlecht für die Gesundheit. Viele benutzen nicht einmal einen richtigen Atemschutz, sondern binden sich einen Schaal um das Gesicht. Die Gesichter waren gezeichnet von der Anstrengung.

Der Verdienst für diesen Beruf sind etwa 22€ am Tag, was für indonesische Verhältnisse viel ist. Dafür seine Gesundheit zu ruinieren und sein Leben wahrscheinlich dramatisch zu verkürzen, dass erschließt sich mir trotzdem nicht. Circa 200 Männer machen trotzdem diesen Job.

Auf dem Weg nach oben begegneten wir einigen Arbeitern. Trotz der enormen Last sind sie immer freundlich und wirken nicht unzufrieden.

Die Erlebnisse des heutigen Tages werden mir noch öfters durch den Kopf gehen. Es stimmt einen doch sehr nachdenklich. Man findet online auch Zeitungsartikel und Reportagen, die werde ich mir mal ansehen.

Wir hatten unseren Austieg bald fast abgeschlossen und warfen nochmal einen Blick zurück.

Der Ort, an dem dieses Bild entstand ist, befindet noch ein Stückchen unterhalb des Kraterrandes. Der Schwefel wird dort abgebaut, wo der gelbe Rauch aufsteigt. Vielleicht gibt das eine Vorstellung über die Distanz, die zurückgelegt werden muss.

Wir erreichten bald wieder unsere Autos und fuhren ein Stückchen in ein Dorf, in dem wir frühstückten. Schon auf der kurzen Fahrt waren wir alle eingeschlafen. Nach einem fetten Mahl ging es wieder zur Fähre und zurück nach Bali. Es dauerte viele Stunden, aber irgendwann war ich dann doch wieder im Hotel.

Das war also meine 24 Stunden Tour nach Java.

Ich wünsche Allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr! Ich werde die letzten Tage auf Bali entspannt angehen lassen, am 2. Januar fliege ich dann nach Sri Lanka.

Viele Grüße aus Indonesien

Clemens

Mit dem Scooter durch Nusa Penida

Guten Abend nach Deutschland,

nachdem wir einige Ecken Balis erkundet hatten, entschieden wir uns, auf eine der kleinen Bali vorgelagerten Inseln überzusetzen. Nach kurzer Bootsfahrt erreichten wir unser Ziel.

Nusa Penida ist deutlich überschaubarer als Bali und deshalb gut zu erkunden. Wir mieteten wie üblich zwei Scooter und begannen am Nachmittag uns umzusehen.

Als erstes wurde uns Atuh Beach empfohlen, ein kleiner Strand umschlossen von Klippen und mit einer pittoresk Insel in der Bucht. Schon der Blick vom Parkplatz oben war sehr gut.

Wir machten uns an den Abstieg. Bald waren wir unten und genossen ein kaltes Getränk im Sitzsack. Der Strand ist relativ ruhig und nicht überlaufen, ist ja auch momentan Nebensaison.

Da der Tag schon fortgeschritten war, machten wir uns auf den Rückweg. Schon die Fahrt über die kleinen, meist steilen und kurvigen Straßen ist ein Erlebnis. Die Aussicht ist meist hervorragend.

Für den nächsten Tag hatten wir eine große Erkundungstour geplant. Wir standen vergleichsweise zeitig auf und schwangen uns nach einem guten Frühstück auf den Roller.

Der erste Ziel war Christal Bay, ein Strand am anderen Ende der Insel. Nach knapp einer Stunde Fahrt waren wir da. Das Wasser bot gute Kühlung an einem sehr heißen Tag.

Wir rollten weiter Richtung Broken Bay, einem großen natürlichen Steinbogen in den Klippen, der durch die Wellen geformt wurde. Der Weg dahin war beschwerlich, die Straßenqualität ließ doch sehr zu wünschen übrig. Doch langsam aber sicher schlugen wir uns durch.

Nach der Anstregung gab es erst einmal Mie Goreng, ein typisch indonesisches Gericht (gebratene Nudeln). Dann hatten wir wieder Energie zum Erkunden. Wir liefen ein wenig die Küste entlang und betrachteten das tobende Meer. Von oben konnten wir sogar zwei große Rochen erspähen, die ihre Kreise drehten.

Leider mussten wir uns wieder über huckelige Straßen zurückkämpfen, irgendwann wurde aus Schotter und Steinen aber zum Glück wieder Asphalt und es ging zum Highlight des Tages und dem bekanntesten Ort der Insel: Kelingking Beach.

Der Blick von oben aus etwa 200 Metern ist schon mal atemberaubend:

Die Klippe hinunter führt ein Pfad, den konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nicole wartete oben, während ich mich an den Abstieg machte. Der Weg ist erst noch nicht so anspruchsvoll, es gibt rechts und links richtige Geländer, sodass man sich gut absichern kann.

Der zweite Teil des Abstiegs wird dann nochmal eine Ecke schwieriger. Es geht fast senkrecht die Wand hinunter. Im Fels sind Tritte und es gibt auch immer Geländer. Es gilt natürlich eine Menge Höhenmeter zurückzulegen. Der Abstieg ist aber definitv machbar, wenn man keine Höhenangst hat und einigermaßen fit ist.

Nach einer letzten Bambusleiter war ich endlich unten und es erstreckte sich der bisher schönste Strand, den ich bisher gesehen habe, vor mir. Rechts und Links erheben sich die Klippen, direkt am Strand brechen große, tobende Wellen. Es ist einfach malerisch!

Dieses Juwel ist aufgrund seiner Lage auch nicht überlaufen wie viele andere Touristenorte. Ich verbrachte eine ganze Weile dort und genoss.


Doch nach der Entspannung muss man natürlich wieder nach oben, also machte ich mich daran. Hinauf ist technisch einfacher, aber dafür anstregender. Bald steckte ich im „Stau“. Doch stetig ging es nach oben. Nach etwa 30 Minuten war ich wieder oben, durchgeschwitzt aber zufrieden.

Von oben ergab sich im Abendlicht noch einmal ein super Blick, den wir natürlich gleich als Fotooppotunity nutzten.

Kelingking Beach wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Jeder, der einmal in der Region ist, sollte einen Abstecher machen. Der Weg nach unten ist zwar hart, aber teil des Abenteuers!

Somit beendeten wir unseren zweiten Tag auf Nusa Penida, aber es war nicht der letzte. Denn am nächsten Morgen drehten wir wieder die Schlüssel um und fuhren zur nächsten Destination, dem Peguyangan Wasserfall.

Dort erwartete uns wieder ein Abstieg entlang der Klippen. Diesmal aber komplett ausgebaut mit Stufen und Leitern.

Unten angekommen, etwa zehn Meter überhalb des tosenden Meeres, erreichten wir einen Tempel. Es ist entgegen des namens kein Wasserfall zu finden, ehr ein paar Wasserspiele und Pools. Das frische Wasser zwischen den Füßen sorgt für eine verdiente Abkühlung.

Den Wellen beim Kampf gegen den Fels aus kurzer Entfernung zuzusehen ist ein Erlebnis.

Nach Aufstieg und einem kalten Getränk ging es bald weiter. Wir erreichten einen nahgelegenen Aussichtspunkt mit grandiosem Blick auf die Klippen.

Mit einigen kleinen Stopps (zum Beispiel in den Teletubbies Hills) steurten wir wieder Richtung Hotel. Auf unserem Weg fuhren wir durch zahlreiche Dörfer, in denen uns freudig zugewunken und -gerufen wurde. Man sieht viele lachende Gesichter. Im Allgemeinen sind die Indonesier sehr, sehr freundlich.

Den Tag schlossen wir gebührend, mit einem Abendessen mit Blick aufs Meer im Vordergrund und Bali mit dem omnipräsenten Mount Agung im Hintergrund, ab. Zum Sonneuntergang färbte sich der Himmel feuerrot.

Nusa Penida war defintiv ein Erlebnis. Beeindruckende Klippen, super Strände und grandiose Blicke.

Morgen geht es zurück nach Bali, für mich aber nicht lange. Ich nehme nämlich an einer 24stündigen Vulkantour nach Java teil. Das wird sicherlich sehr beeidruckend. Da werde ich hoffentlich spannede Geschichten zu erzählen haben.

Bis demnächst!

Clemens



Die vielen Seiten Balis

Guten Abend Liebe Leser,

erst einmal frohe Weihnachten! Man könnte fast vergessen, dass die Weihnachtszeit schon heran ist. Hier ist das ja kein großes Fest, bei 30 Grad kann man auch noch so stark an den Weihnachtsmann glauben, das Weihnachtsgefühl kommt trotzdem nicht.

Aber das ist nicht so schlimm: Statt in Deutschland zu frieren bei angenehm warmen Temperaturen Bali zu erkunden finde ich nicht so schlecht.

Dieses Mal bin ich ja nicht alleine unterwegs, sondern mit einer guten Freundin namens Nicole. Wir waren viele Jahre zusammen in der Schule und jetzt haben wir uns hier in Indonesien getroffen.

Die ersten Tage verbrachten wir in Kuta. Da war ich ja auch schon zuvor, es ist aber der Ausgangspunkt eines fast jeden Reisenden in Bali, einfach aufgrund der Nähe zum Flughafen.

Die ersten drei Nächte blieben wir in einem richtig schönen 5-Sterne Hotel. Das war bisher die beste Unterkunft auf meiner Reise. Im Vergleich zu anderen Ländern ist das hier richtig günstig, nur 60€ pro Nacht.

Das mehrgängige Frühstück war echt der Knaller. So könnte es immer sein! Leider ist auf lange Sicht leider nicht im Budget, aber wir leben trotzdem nicht schlecht seitdem, auch wenn es natürlich nicht 5-Sterne Level ist.

Die ersten Tage erkundeten wir erst einmal die Umgebung. Es bedarf natürlich erst einmal ein bisschen Anpassung, wenn man aus dem kalten Deutschland kommt. Der Zeitunterschied ist natürlich auch groß.

Am dritten Tag unternahmen wir dann die erste Erkundungstour. Wir buchten einen Fahrer für einige Stunden und erkundeten Uluwato, den südlichsten Teil Balis.

Uluwatu ist auf jeden Fall einen Besuch wert, wenn man hier ist. Als Erstes ging es zu einem Tempel, der direkt auf den Klippen überhalb des Meeres liegt.

Der Blick von oben herab ist wirklich super. Große Wellen brechen unterhalb und man hört das Meer rauschen.

Die violette Kleidung, die ich in den Bildern trage, ist übrigens nicht mein neuer Kleidungsstil, sondern ein Sarong, den man in Tempeln tragen muss.

Als nächstes ging es zu einem kleinen Strand, auch direkt in den Klippen gelegen. Nach einem steilen Abstieg erreichten wir unser Ziel.

Das beste an diesem Ort ist aber der Blick von weiter oben. Man genießt ein kühles Getränk und schaut den Surfern beim Wellenreiten zu. Als beginnender Surfer sehe ich mir das natürlich sehr interessiert an.

Zum Abschluss unseres Tages probierten wir noch Luwak Kaffee. Dieser Kaffee ist so besonders, weil er schon einmal durch einen Luwak (ein katzenähnliches Tier) gewandert ist. Ist eine Spezialität Balis. Schmeckt meiner Meinung nach wie ganz normaler Kaffee.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Wiedersehens. Mittlerweile habe ich so viele Leute kennengelernt auf meinen Reisen, dass ich ab und zu Leute wiedersehe. Von meiner indonesischen Bekannten hatte ich ja schon berichtet, aber dass sollte nicht die einzige Wiederbegegnung bleiben.

Als Erstes trafen wir uns mit einem deutschen Kumpel. Wir hatten in Sydney bei meinem zweiten Job zusammengearbeitet und uns super verstanden. Er war für einige Tage in Bali. Wir tranken bei ihm im Hotelpool ein paar Bier und hatten uns viel zu erzählen.

Am Abend traf ich dann gleich den nächsten Bekannten, den ich ebenfalls aus Sydney kenne. Antonio und ich hatten uns am Anfang meiner Zeit in Australien im Hostel kennengelernt und haben uns oft getroffen in den zahlreichen Monaten, die ich in Sydney verbrachte. Wir verabredeten uns mit ihm und seiner Freundin (die ich ebenfalls aus dem selben Hostel kenne) zum Abendessen und unterhielten uns bis tief in die Nacht. Es ist immer wieder schön, alte Bekannte zu sehen!

Am nächsten Morgen ging es dann heraus aus dem hektischen Süden, herein in das deutlich schönere Ubud. Ubud ist das kulturelle Zentrum der Insel. Viele Leute kommen hierher um Yoga zu machen, da wir aber beide kein Interesse daran haben, unternahmen wir lieber andere Sachen.

Den ersten Tag erkundeten wir den Ort ein wenig per Fuss. Dabei stießen wir auf den Start einer große Prozession, wie sich herausstellte, war jemand gestorben. Es war sehr interesant dem Treiben zuzusehen. Es ist keine traurige Angelegenheit wie bei uns. Auch die Zahl der Teilnehmer an dieser Prozession war riesig, auf jeden Fall jenseits von einhundert Leuten.

Am Abend sahen wir uns ein Tanzvorführung an. Davon gibt es zahlreiche in Ubud. Es wurde eine religiöse Geschichte erzählt, trotz Erklärung im Flyer konnte ich nicht wirklich folgen. Nichtsdestotrotz sehr interessant anzusehen. Es saßen etwa 50 Männer in einem Kreis und sangen. In dem Kreis spielten Personen in sehr detaillierten Kostümen die Geschichte.

Am nächsten Tag mieteten wir uns zwei Roller und erkundeten die Umgebung. Zuerst ging es zu einigen Reisterassen:

Als nächstes ging es zu einem der zahlreichen Tempel in der Umgbung. Tempel sind interessant anzusehen, aber schauen doch relativ alle ähnlich aus.

Als letztes ging es an diesem Tag noch zu einem ziemlich großen Wasserfall. Leider ist dieser Ort komplett „touristisiert“ und meiner Meinung nach nicht so schön. Der Wasserfall ist trotzdem ganz schön.

Das nächste Highlight folgte schon in der nächsten Nacht. Wir wurden um 2 Uhr morgens eingesammelt und fuhren über eine Stunde Richtung Norden. Gegen 4 Uhr erreichten wir unser Ziel, der Fuss des Vulkanes Mount Batur.

Wir begannen bald mit dem Aufstieg in tiefster Dunkelheit. Mit Taschenlampen in der Hand ging es zuerst über die sanft ansteigende Flanke des Berges. Bald wurde es aber viel steiler und der Aufstieg wurde anspruchsvoller. Aber unsere kleine Gruppe kämpfte sich immer höher, während langsam die ersten Schimmer eines neuen Tages auftauchten.

Pünktlich kurz vor Sonnenaufgang erreichten wir den Gipfel. Wir hatten in zwei Stunden etwa 1.000 Höhenmeter erklommen und waren alle gut nassgeschwitzt.

Der Ausblick, der sich von oben bot, lies uns schnell die Anstrengungen vergessen:

Es war auf jeden Fall einer der schönsten Momente meiner Reise bisher. Es wird mir in Erinnerung bleiben.

Nachdem die Sonne höher gestiegen war, begannen wir noch ein wenig den Kraterrand zu erkunden. Unser Guide zeigte uns viele interessante Orte. Es ist auf jeden Fall nichts für die an Höhenangst Leidenden. Man läuft auf schmalen Graten, rechts und links geht es sehr weit hinunter. Auch das Titelbild dieses Beitrags entstand dort.

Der Abstieg gestaltete sich ansruchsvoller als der Aufstieg, zwar nicht so anstrengend, aber es bestand ständige Rutschgefahr. Doch bald war auch das geschafft und es ging mit dem Auto zurück.

Nach einer sehr kurzen Verschnaufspause mussten wir auschecken und suchten uns einen Fahrer, der uns zum nächsten Ziel brachte: Amed.

Amed ist eine Region im Nordosten Balis. Hier geht es sehr viel ruhiger zu als im hektischen Süden. Weniger Leute, kleine Buchten und eine entspannte Atmosphäre.

Am nächsten Morgen stiegen wir wieder auf den Roller und machten uns auf zu unserem Tagesziel, einem bekannten Tempel an einer Bergflanke.

Auf dem Weg dahin fuhren wir durch das abgelegene Hinterland. Es war sehr interessant, das ursprüngliche Bali zu sehen. Die Kinder wunken uns beim vorbeifahren zu.

Nach einem steilen Aufstieg hatten wir bald unser Ziel erreicht. Der Tempel ist ein sehr beliebter Instagram Spot, die Aussicht von oben war super. Die Schlange um ein Foto zu machen war sehr lang, man musste bestimmt über eine Stunde warten. Das war uns zu doof und wir fuhren weiter.

Wir fuhren also weiter, als nächstes steuerten wir einen ehemaligen Sitz einer der Könige Balis an. Hier gibt es mehrere große Brunnen. Man kann über Trittsteine laufen und erkunden.

Am Abend steuerten wir noch ein sehr schönes Restaurant an, von dem man normalerweise den Sonnenuntergang sehen kann. Aufgrund einer geschlossenen Wolkendecke sah man davon leider nichts, man hatte aber einen super Blick auf den Mount Agung, den höchsten Berg Balis und ein sehr aktiver Vulkan.

Am nächsten Tag (Heiligabend) planten wir eine Schnorcheltour. Wir liehen uns das Equipment aus und fuhren zum ersten Strand. Nur etwa zehn Meter vom Strand entfernt und etwa ebenso tief liegt dort das Wrack eines japanischen Schiffes aus dem zweiten Weltkrieg. Die Sicht war super und man konnte viele Dinge erblicken. Leider habe ich keine Unterwasserkamera und habe davon keine Bilder.

Wir erkundeten noch einen zweiten Strand und die vorgelagerten Korallen, leider war nicht mehr viel am Leben dort. Den Rest des Tages ließen wir entspannt angehen.

Unser nächstes Ziel ist Nusa Penida, da sind wir gerade. Davon gibt es dann demnächst mehr, dieser Blogeintrag ist ja auf jeden Fall schon lang genug (der längste bisher). Aber es gab natürlich viel zu berichten.

Ich wünsche Allen Lesern eine schöne Weihnachtszeit!

Bis demnächst!

Clemens

Die erste Woche in Bali


Guten Abend Liebe Leser,

Eine Woche bin ich jetzt schon in Bali. Es fühlt sich gut an, wieder in Südostasien zu sein.

Letzte Woche stieg ich also wieder in den Flieger. Mit einem Umstieg in Sydney ging es nach Indonesien. Da ich erst spät abends landete, ging es direkt zum Hostel und ins Bett.

Am nächsten Morgen erkundete ich erst einmal die Umgebung und gewöhnte mich wieder an das Leben in Südostasien. Es geht hier im Süden Balis sehr geschäftig zu. Von allen Seiten wird man angesprochen und es wird versucht, etwas zu verkaufen. Roller rattern vorbei und überall hupt es. Es ist sehr warm, nach wenigen Minuten außerhalb klimatisierter Räume ist man total verschwitzt.

Das ist der Charme dieses Ortes. Nicht sehr gut um sich zu entspannen, aber es ist interessant, dem Treiben zuzusehen. An jeder Ecke gibt es Restaurants und Bars. Neben indonesischem Essen findet man auch fast überall westliche Speisen. Bali lebt einfach vom Tourismus. Vor allem Australier lieben es, hierher zu kommen. Backpacker trifft man aber aus zahlreichen Ländern, eine große Anzahl von Deutschen ist auch dabei.

Die ersten Tage verbrachte ich in einem sehr schönen Hostel in Kuta, einer Stadt in Flughafennähe. Der ganze Süden ist quasi eine große Stadt.

Nachdem ich mich eingelebt hatte, entschied ich mich ein wenig weiter zu erkunden und fuhr nach Canggu, ein wenig weiter nordwestlich. Obwohl es Luftlinie nur etwa zehn Kilometer waren, dauerte die Fahrt dahin fast eine Stunde. Der Verkehr ist einfach extrem langsam.

Canggu ist ein wenig alternativer. Es gibt zahlreiche Coworking Spaces in denen Leute an ihrem Computer arbeiten können. Die Strände waren aber nicht so schön.

Hier traf ich mich mit einer Bekannten von mir, die ich damals beim Reisen in Malaysia kennengelernt hatte. Sie ist Indonesierin und gerade nach Bali gezogen. Es ist sehr interessant, sich über die Unterschiede im normalen Leben zu unterhalten und über den Alltag in Indonesien zu erfahren.

Nach zwei Tagen in Canggu ging es wieder zurück Richtung Kuta, dieses Mal stand aber etwas besonderes auf dem Plan. Bali ist einer der beliebtesten Orte zum Surfen weltweit.

Da ich schon länger mich mal auf ein Surfboard stellen wollte, buchte ich einen dreitägigen Surfkurs. Jeden Tag gab es eine zweistündige Lektion, erst ein wenig Theorie und dann ging es ins Wasser.

Es macht auf jeden Fall Spaß, auch wenn es ein sehr anspruchsvoller und anstrender Sport ist. Gegen die Wellen anzukämpfen, wenn man hinausgeht ist schon gar nicht so enfach. Manchmal wird man einfach mitgerissen und ein bisschen durchgeschüttelt. Das Erfolgserlebnis, wenn man es erfolgreich schafft auf dem Board zu stehen und bis zum Strand zu kommen, ist umso besser.

Ich hatte sehr viel Spaß und war in den drei Tagen auch jedes Mal noch alleine im Wasser und verbesserte meine Fähigkeiten. Man schläft am Ende des Tages auf jeden Fall sehr gut. Ich werde das weiter verfolgen und auch in Zukunft wieder surfen gehen.

Nach drei anstrengenden Tagen steht jetzt etwas ganz Anderes an. Eine Freundin aus Deutschland kommt mich besuchen, es ist das erste Mal, dass mich jemand aus meinem deutschen Freundeskreis besuchen kommt.

Was wir dann geminsam unternehmen, dass erzähle ich dann im nächsten Eintrag.

Bis dahin.

Clemens


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