Guten Tag Liebe Leser,
nach zahlreichen sehr schönen Beiträgen meines Bruders ist es mal wieder an der Zeit: Ich schreibe ab jetzt wieder regelmäßig über meine bunten Reiseerlebnisse. Und passend zu diesem Wechsel habe ich auch wieder ein neues Land erkundet.
Wie schon aus der Überschrift erkenntlich ist, hat es mich in einen komplett neuen (für mich) Teil der Welt verschlagen. Die Zeit in Indien war auf jeden Fall sehr beeindruckend, allerdings muss ich auch sagen, dass ich mich auch gefreut habe, es hinter mir zu lassen. Es ist ein Land der Kontraste, neben dem vielem Guten gibt es doch auch viele Dinge, die mich sehr nervten. Aber das hier soll ja kein Eintrag über Indien werden, deshalb komme ich zurück zu Jordanien.
Nach zwei relativ kurzen Flügen landete ich in der Hauptstadt Amman, oder besser gesagt 30 Kilometer außerhalb. Aufgrund der späten Stunde musste ich ein sehr teures Taxi in die Innenstadt nehmen, was ein ziemlicher Preisschock war. Am nächsten Tag erkundete ich erstmal die Umgebung und gewann einen Eindruck von der Stadt.
Amman ist sehr hügelig, was das Vorankommen nicht so leicht macht. So viele Sehenswürdigkeiten gibt es dort auch nicht. Es gibt einige römische Hinterlassenschaften, beispielsweise ein großes Amphitheater. Außerdem macht es Spaß, abends durch die belebten Straßen und vorbei an den zahlreichen kleinen Geschäften zu laufen. Regelmäßig hört man auch den Muezzin zum Gebet rufen (per Megaphone).
Das Essen ist natürlich auch etwas Neues. In Indien habe ich ja komplett vegetarisch gelebt für zwei Monate, dies kann man aber getrost vergessen hier. Fast alles an Gerichten hat Fleisch, und meist in rauen Mengen. Bekannt ist natürlich außerdem der Hummus und Pita. Vom Stuhl gehauen hat mich hier noch nichts von dem Essen, aber schlecht ist es auf jeden Fall auch nicht.
Am nächsten Morgen nahm ich an einer Tour zum Toten Meer teil. An diesem Highlight der Region war ich besonders interessiert. Es ist der niedrigste Punkt der Erde (die Wasseroberfläche ist bei circa -430 Metern). Bekannt ist der See aber natürlich für den hohen Salzgehalt, der es unmöglich macht, abzutauchen. Das musste ich trotz des nicht sehr einladenden Wetters natürlich ausprobieren. Und es ist wirklich eine coole Erfahrung. Man legt sich einfach auf den Rücken und lässt sich treiben.
Man muss sehr aufpassen, dass man kein Wasser in den Mund bekommt. Nach einer halben Stunde Badespaß war es dann aber auch genug und es begann der Prozess der Reinigung. Es benötigt äußerst lange Duschen, um die klebrige Schicht abzubekommen. Doch es war den Spaß auf jeden Fall wert.
Nach einem Bürotag in Amman (die müssen auch manchmal sein) machte ich mich auf zur zweiten Station in Jordanien. Nachdem mich ein äußerst netter Fahrer zum Busbahnhof gebracht hatte, stieg ich in den passenden Minibus. In Jordanien gibt es keinen Zeitplan, man wartet einfach so lange, bis der Bus voll ist. Leider dauerte es diesmal etwa 1.5 Stunden. Da ich ja aber zum Glück keine Termine einzuhalten hatte, war das kein großes Problem. Nach etwa vier Stunden Fahrt erreichte ich mein Ziel: Petra.
Petra ist die bei weitem bekannteste Sehenswürdigkeit Jordaniens. Es sind die Ruinen einer antiken Stadt, mitten in der Wüste. Es ist ein UNESCO Weltkulturerbe.
Ich stand also am nächsten Morgen früh auf und begab mich Richtung Eingang. Es wurde ein Tag des vielen Laufens, doch es war auf jeden die Mühe wert. Vom Eingang aus schlängelt man sich bald durch einen engen Canyon mit beidruckenden Gesteinsformationen, und bald erhascht man den ersten Blick auf die Schatzkammer, dass bekannteste der Gebäude.
Es war entgegen des Namens nie eine Schatzkammer, sondern ist der Eingang einer Gruft. Es befindet sich in einer Öffnung des Canyons, wodurch eine schöne Atmosphäre erzeugt wird.
Den Rest des Tages verbrachte ich hauptsächlich damit, durch das umliegende Gebiet zu wandern und es zu erkunden. Überall findet man kleine Nischen und Grüfte, welche von lange vergangenen Zeiten zeugen. Das Wetter war auch sehr angenehm sonnig, sodass man den Blick über die Umgebung schweifen lassen konnte.
Es gibt noch einige weitere Ruinen zu erkundet, beispielsweise ein Amphitheater und zahlreiche Tempel. Am Ende meiner Entdeckungstour war ich bestimmt an die 20 Kilometer gewandert. Gut erschöpft kehrte ich zurück ins Hostel und genoss das Abendessen sehr.
Am nächsten Morgen ging es wieder in einen Minibus, diesmal aber fast ohne Wartezeit. Die sehr schöne Fahrt durch die Berge und Wüste dauerte auch nur zwei Stunden, denn dann erreichte ich schon das Rote Meer. Ich hatte mir nämlich zwei Nächte in Akaba, der einzigen Küstenstadt Jordaniens, gebucht.
Das Wetter hier unten kommt mir doch sehr entgegen, angenehme 28 Grad am Tag und strahlende Sonne. Sonderlich viel gibt es nicht zu tun in dieser Stadt, aber da kann ich die Zeit produktiv zum Blogschreiben nutzen. Akaba wird meine letzte Station in Jordanien, denn ich werde von hier aus die Grenze
nach Israel überqueren.
Damit verabschiede ich mich erst einmal. Ich freue mich, dass ihr immer noch alle meine Erfahrungen mitlest.
Bis zum nächsten Mal.
Clemens