Guten Abend nach Deutschland,

nachdem wir einige Ecken Balis erkundet hatten, entschieden wir uns, auf eine der kleinen Bali vorgelagerten Inseln überzusetzen. Nach kurzer Bootsfahrt erreichten wir unser Ziel.

Nusa Penida ist deutlich überschaubarer als Bali und deshalb gut zu erkunden. Wir mieteten wie üblich zwei Scooter und begannen am Nachmittag uns umzusehen.

Als erstes wurde uns Atuh Beach empfohlen, ein kleiner Strand umschlossen von Klippen und mit einer pittoresk Insel in der Bucht. Schon der Blick vom Parkplatz oben war sehr gut.

Wir machten uns an den Abstieg. Bald waren wir unten und genossen ein kaltes Getränk im Sitzsack. Der Strand ist relativ ruhig und nicht überlaufen, ist ja auch momentan Nebensaison.

Da der Tag schon fortgeschritten war, machten wir uns auf den Rückweg. Schon die Fahrt über die kleinen, meist steilen und kurvigen Straßen ist ein Erlebnis. Die Aussicht ist meist hervorragend.

Für den nächsten Tag hatten wir eine große Erkundungstour geplant. Wir standen vergleichsweise zeitig auf und schwangen uns nach einem guten Frühstück auf den Roller.

Der erste Ziel war Christal Bay, ein Strand am anderen Ende der Insel. Nach knapp einer Stunde Fahrt waren wir da. Das Wasser bot gute Kühlung an einem sehr heißen Tag.

Wir rollten weiter Richtung Broken Bay, einem großen natürlichen Steinbogen in den Klippen, der durch die Wellen geformt wurde. Der Weg dahin war beschwerlich, die Straßenqualität ließ doch sehr zu wünschen übrig. Doch langsam aber sicher schlugen wir uns durch.

Nach der Anstregung gab es erst einmal Mie Goreng, ein typisch indonesisches Gericht (gebratene Nudeln). Dann hatten wir wieder Energie zum Erkunden. Wir liefen ein wenig die Küste entlang und betrachteten das tobende Meer. Von oben konnten wir sogar zwei große Rochen erspähen, die ihre Kreise drehten.

Leider mussten wir uns wieder über huckelige Straßen zurückkämpfen, irgendwann wurde aus Schotter und Steinen aber zum Glück wieder Asphalt und es ging zum Highlight des Tages und dem bekanntesten Ort der Insel: Kelingking Beach.

Der Blick von oben aus etwa 200 Metern ist schon mal atemberaubend:

Die Klippe hinunter führt ein Pfad, den konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Nicole wartete oben, während ich mich an den Abstieg machte. Der Weg ist erst noch nicht so anspruchsvoll, es gibt rechts und links richtige Geländer, sodass man sich gut absichern kann.

Der zweite Teil des Abstiegs wird dann nochmal eine Ecke schwieriger. Es geht fast senkrecht die Wand hinunter. Im Fels sind Tritte und es gibt auch immer Geländer. Es gilt natürlich eine Menge Höhenmeter zurückzulegen. Der Abstieg ist aber definitv machbar, wenn man keine Höhenangst hat und einigermaßen fit ist.

Nach einer letzten Bambusleiter war ich endlich unten und es erstreckte sich der bisher schönste Strand, den ich bisher gesehen habe, vor mir. Rechts und Links erheben sich die Klippen, direkt am Strand brechen große, tobende Wellen. Es ist einfach malerisch!

Dieses Juwel ist aufgrund seiner Lage auch nicht überlaufen wie viele andere Touristenorte. Ich verbrachte eine ganze Weile dort und genoss.


Doch nach der Entspannung muss man natürlich wieder nach oben, also machte ich mich daran. Hinauf ist technisch einfacher, aber dafür anstregender. Bald steckte ich im „Stau“. Doch stetig ging es nach oben. Nach etwa 30 Minuten war ich wieder oben, durchgeschwitzt aber zufrieden.

Von oben ergab sich im Abendlicht noch einmal ein super Blick, den wir natürlich gleich als Fotooppotunity nutzten.

Kelingking Beach wird mir immer im Gedächtnis bleiben. Jeder, der einmal in der Region ist, sollte einen Abstecher machen. Der Weg nach unten ist zwar hart, aber teil des Abenteuers!

Somit beendeten wir unseren zweiten Tag auf Nusa Penida, aber es war nicht der letzte. Denn am nächsten Morgen drehten wir wieder die Schlüssel um und fuhren zur nächsten Destination, dem Peguyangan Wasserfall.

Dort erwartete uns wieder ein Abstieg entlang der Klippen. Diesmal aber komplett ausgebaut mit Stufen und Leitern.

Unten angekommen, etwa zehn Meter überhalb des tosenden Meeres, erreichten wir einen Tempel. Es ist entgegen des namens kein Wasserfall zu finden, ehr ein paar Wasserspiele und Pools. Das frische Wasser zwischen den Füßen sorgt für eine verdiente Abkühlung.

Den Wellen beim Kampf gegen den Fels aus kurzer Entfernung zuzusehen ist ein Erlebnis.

Nach Aufstieg und einem kalten Getränk ging es bald weiter. Wir erreichten einen nahgelegenen Aussichtspunkt mit grandiosem Blick auf die Klippen.

Mit einigen kleinen Stopps (zum Beispiel in den Teletubbies Hills) steurten wir wieder Richtung Hotel. Auf unserem Weg fuhren wir durch zahlreiche Dörfer, in denen uns freudig zugewunken und -gerufen wurde. Man sieht viele lachende Gesichter. Im Allgemeinen sind die Indonesier sehr, sehr freundlich.

Den Tag schlossen wir gebührend, mit einem Abendessen mit Blick aufs Meer im Vordergrund und Bali mit dem omnipräsenten Mount Agung im Hintergrund, ab. Zum Sonneuntergang färbte sich der Himmel feuerrot.

Nusa Penida war defintiv ein Erlebnis. Beeindruckende Klippen, super Strände und grandiose Blicke.

Morgen geht es zurück nach Bali, für mich aber nicht lange. Ich nehme nämlich an einer 24stündigen Vulkantour nach Java teil. Das wird sicherlich sehr beeidruckend. Da werde ich hoffentlich spannede Geschichten zu erzählen haben.

Bis demnächst!

Clemens