Nach so viel Entspannung und Nichtstun ging es also wieder weiter. Mir blieben noch etwa 3 Wochen bis zu meinem Rückflug aus San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Deshalb hatte ich zum ersten Mal auf dieser Reise einen recht genauen Plan, wie die weitere Reise verlaufen würde und welche Orte ich noch besuchen würde.
Granada ist recht bekannt, vor allem für seine Architektur. (Wer sich noch an einen der vorherigen Einträge erinnert weiß, dass Granada und Léon die beiden wichtigsten Städte des Landes sind und in der Vergangenheit stets um die Vorherrschaft gekämpft haben.) Granada ist dabei eher das Zentrum der Konservativen gewesen und stand den Revolutionären in Léon gegenüber.
Aus meiner Sicht ist Granada wesentlich hübscher als Léon. Die koloniale Architektur ist einfach viel besser erhalten und vor allem die Kathedrale übertrumpft alles. Die Lage am Lago Cocibolca (der einen Großteil der Landesfläche Nicaraguas einnimmt) ist hingegen nur in der Theorie schön. Man kann nicht wirklich am Strand baden o.ä. weil es einfach zu dreckig ist. Dafür hatte ich ein sehr schönes Hostel, das alles zu bieten hatte, was man sich wünschen kann. Außer einem Pool, aber das war ok. Zum Frühstück konnte man sich selbst so viele Pancakes zubereiten, wie man wollte. Überraschenderweise regnete es an einigen Abenden, was in der Trockenzeit sehr ungewöhnlich ist. Dementsprechend gab es dann auch einige überschwemmte Straßenzüge und daraus folgend Stromausfall. Aber die Menschen sind daran gewöhnt und die Kerzen nur ein paar Meter entfernt. Und so wurde es im Hostel richtig gemütlich, da auch die Musik verstummte.
Natürlich erkundete ich die Stadt, aber mein Highlight war der Besuch eines weiteren Vulkans. Dieses Mal war es allerdings nicht ganz so anstrengend, denn man kann mit dem Auto bis zum Gipfel fahren. Von dort kann man dann in den Krater hinuntergucken und die Lava brodeln sehen. Da ich dieses Mal sozusagen in den Schlund der Erde hineinguckte und ihre Energie und Kraft so direkt sah, war es ein ganz anderes Erlebnis als am Acatenango. Leider konnte die Handykamera nicht allzuviel davon einfangen, aber der Sonnenuntergang im Hintergrund war auch nicht schlecht zum Fotografieren ^^ Es hat echt beißend nach Vulkan gestunken und irgendwann fiel uns das Atmen schwer. Aber das war es wert. Ich muss allerdings sagen, dass man auf den Bildern im Internet wesentlich mehr Lava gesehen hat. Beschiss!
Der Vulkan bedroht übrigens die Hauptstadt Managua und im Falle einer größeren Eruption würden Teile der Stadt wohl unter Lava begraben werden.
Natürlich wurde dieser Krater benutzt, um unliebsame Menschen loszuwerden. Vermutlich schon bei den Mayas, auf jeden Fall aber zur Zeit der Diktatur im letzten Jahrhundert.
Von Granada ist es nicht weit zur Laguna de Apoyo. Das ist ein See, der von Bergen umgeben ist und mitten in der Natur liegt. Es gibt ein kleines Dorf am Ufer mit einem Hostel dran. Dieses erinnerte mich eher an ein Resort, aber trotzdem hatte es die vertraute Backpacker-Atmosphäre und auch Preise. Man konnte unter anderem kostenlos Kayaks ausleihen und damit ein bisschen auf dem See herumfahren. Man kann auch wandern, dies erfordert jedoch ein bisschen Planung, Zeit und Geduld. Und da man die Tierwelt auch ganz gut vom Hostel beobachten konnte, entschied ich mich dagegen. Es ist ein sehr malerischer Ort, der mir irgendwie im Gedächtnis geblieben ist, obwohl ich dort garnicht so viel unternommen und auch nicht so viele Fotos gemacht habe.
Nach drei Tagen hier ging es dann aber weiter zur Insel Vulkaninsel Ometepe. Diese Insel befindet sich in der Mitte des großen Sees, an dem auch Granada liegt. Ich hatte ein paar Leute kennengelernt und so fuhren wir gemeinsam dorthin.
Bis zum nächsten Mal!
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