Ein fröhliches Moin aus Agra!

Im letzten Eintrag wurde mein Besuch ja schon groß angekündigt. Nun habe ich tatsächlich die Ehre, mit Clemens dieses Land zu erkunden. Und natürlich mal wieder einen Beitrag zu diesem Blog zu leisten. Über beides freue ich mich sehr!
Ich hoffe, dass Ihr meine Perspektive, die ja ganz anders ist als die eines Langzeitreisenden, auch ebenso interessant findet. Aber lasst uns beginnen:

Nach pünktlicher Ankunft des Fliegers und der doch recht zeitraubenden Immigration trafen wir uns gegen 2:30 Uhr (Nachts!) endlich am Flughafen. Viel Gutes hört man nicht über Delhi und wir stimmen dem absolut zu. Nichtsdestotrotz war es für mich ein guter Startpunkt und ich fühlte mich direkt in Indien angekommen. Müll, Lärm, extrem viel ungeordneter (!) Verkehr und natürlich viele Menschen.

Indien, wie man es aus dem Fernsehen kennt und sich vorstellt. Tatsächlich ist der Unterschied zwischen meiner Vorstellung und der Realität nicht besonders groß.

Ich muss bisher sagen, dass mir vor allem der Müll auffällt. Wirklich überall liegen Unmengen herum und es stinkt oft zum Himmel! Die Leute hier scheinen sich jedoch nicht besonders daran zu stören und das auch unabhängig vom Einkommen. Es ist völlig normal, überall hinzuspucken und seinen Müll fallen zu lassen. Von Armut möchte ich an dieser Stelle nichts schreiben, vielleicht beim nächsten Mal. Aber sie ist allgegenwärtig.

Doch nun zurück zum Schönen: Nach einem Tag in Delhi bestiegen wir den Zug nach Agra, das weithin durch das Taj Mahal bekannt ist. Es gibt unzählige Kategorien von Zügen in Indien und wir entschieden uns für eine der niedrigsten, um das wahre Indien kennenzulernen. So kostete uns die knapp dreistündige Fahrt insgesamt nur ca. 4 Euro.

Agra ist natürlich eine extrem touristische Stadt. Die Aggressivität der TukTuk-Fahrer ist schlimmer als irgendwo sonst und geht einem nach etwa 5 Sekunden extrem auf die Nerven. Aber das kann keinen Indienreisenden davon abhalten, das wohl stärkste Symbol der Liebe, das es auf der Welt gibt, zu besuchen.
Um langes Anstehen zu vermeiden, machten wir uns vor Sonnenaufgang auf den Weg. Leider war davon dann aufgrund einer Mischung aus Smog und Nebel nicht besonders viel zu sehen.

Dennoch ist der Besuch natürlich ein unvergessliches Erlebnis. Schwer vorzustellen, wie so etwas vor mehreren hundert Jahren gebaut werden konnte ohne heutige Hilfsmittel (aber dafür mit afrikanischen Elefanten). Und es steht immer noch und sieht sehr gut aus! Viel sagen kann man dazu eigentlich nicht; auch die Bilder können leider nicht die ganze Magie transportieren. Bleibt wohl nur, selbst her zu kommen.

Da die wahre Schönheit im Hintergrund liegt, noch ein weiteres Bild:

Nach dem Besuch gönnten wir uns erstmal ein Frühstück. Da man teilweise sieht, wie die Hühner in ekelhaften Käfigen gehalten werden und aussehen, als hätten sie jede denkbare Krankheit, sind wir hier beide Vegetarier. Das ist allerdings gar kein Problem, da je nach Schätzung bis zu 40% der Inder Vegetarier sind und man so trotzdem eine immense Auswahl an leckeren Speisen (und das zu einem Preis, der beinahe traumhaft ist) findet.

Am Abend schlossen wir uns einer kleinen vom Hostel organisierten Tour an. Ziel war es, den Sonnenuntergang mit Blick auf das Taj Mahal zu genießen, was auch gut funktionierte. Das Ergebnis ist auch im neuen Banner dieses Blogs zu sehen.

Welch wunderbares Kalenderbild!

Heute stand das Agra Fort auf unsere Liste. Auch dieses UNESCO Weltkulturerbe sollte man sich nicht entgehen lassen. Ein interessanter Komplex, der bis heute militärisch genutzt wird, aber auch Moscheen und mehrere Paläste enthält.

Blick vom Agra Fort auf das Taj Mahal

Morgen wollen wir mit dem Nachtzug nach Udaipur fahren, etwa 700 km Richtung Südosten. Allerdings sind Züge in Indien recht oft ausgebucht, weshalb wir auf der Warteliste stehen. Man darf uns also die Daumen drücken, dass alles klappt.

Liebe Grüße an alle Leser, vielen Dank für das Interesse und bis bald!

Lukas und Clemens