Der Reiseblog der Gebrüder Borkert

Autor: Lukas

Surat Thani und Ko Samui (von Lukas)

Unsere Zeit im Norden näherte sich also nach fast zwei Wochen dem Ende. Die Hälfte unseres Urlaubs in diesem wundervollen Land war vorbei und wir wollten natürlich auch noch die paradiesischen Inseln im Süden erkunden. Da ein Flug auf die Inseln sehr teuer ist, entschieden wir uns, in eine Stadt in der Nähe auf dem Festland zu fliegen.

Surat Thani

Ohne groß zu recherchieren hatten wir zwei Nächte in Surat Thani gebucht, denn für gewöhnlich gibt es ja in jeder Stadt etwas zu entdecken. Allerdings nicht in dieser. Im Stadtzentrum befinden sich gerade einmal zwei Hostels und in unserem waren wir die einzigen Gäste. Das war eine ganz neue Erfahrung…

Die Frau an der Rezeption fragte uns bei der Ankunft, was wir denn vorhätten. Offensichtlich war sie überrascht, dass jemand mehr als eine Nacht bleiben wollte. Sie hatte auch keine Vorschläge parat, was man denn tun könnte.

Also ließen wir es (mal wieder) ruhig angehen und spazierten ein bisschen durch die Stadt und erkundeten den Nachtmarkt. Es gab allerlei interessante Köstlichkeiten zu probieren, zum Beispiel leckere Seidenraupen. Es war  sicherlich ein Vorteil, in einer weniger touristischen Stadt zu sein und die Einheimischen freuten sich, ein paar Touristen zu sehen. Wir haben in unserer Zeit dort etwa fünf andere Reisende gesehen. Der Sonnenuntergang war malerisch und wurde von lustiger Tanzmusik, zu der sich ältere Damen unter freiem Himmel unter Anleitung bewegten, untermalt.

Ko Samui

Ko Samui war ein ziemliches Kontrastprogramm dazu! Wir hatten offenbar das allerallerbeste Hostel der Insel gebucht. Es ist gerade seit drei Wochen eröffnet und hat schon die beste Bewertung aller Hostels auf Ko Samui. Und das zu Recht: Der belgische Besitzer Bart und seine thailändische Frau Rose haben wirklich ein Paradies geschaffen. (Siehe Bild unten, das von uns nicht bearbeitet wurde!)

Bart kennt den Namen jedes Gastes und sorgt dafür, dass sich alle kennenlernen. Wir hätten ohne Probleme einen Monat dort auf dem Gelände bleiben und unsere Zeit genießen können. Dank Meer, Pool, Ping-Pong-Platte, Billardtisch und einer guten Atmosphäre kann man schnell vergessen, dass man jemals wieder irgendwo anders hin muss.

Da es im Moment nur 18 Betten gibt und das Hostel so beliebt ist, mussten wir nach zwei Nächten für eine Nacht ausziehen. Wir nutzten das für einen Trip in die Inselhauptstadt Chaweng. Dort ist es recht touristisch und nicht so besonders. Wir erklommen unter ziemlich großen Anstrengungen einen steilen Berg mit Tempel auf der Spitze. Die folgenden Aussichten waren  die Mühe allerdings auf jeden Fall wert!

Abends trafen wir ein paar nette Leute, die wir auf der Fähre nach Ko Samui kennengelernt hatten und ließen den Abend mit ein paar Bier am Strand ausklingen.

Zurück in unserer „Heimat“ auf Ko Samui genossen wir weiter das Leben. Bart kannte einen Kapitän, der eine Schnorcheltour organisiert. Nach einer ersten Runde Schnorcheln am Riff wurden wir zu einer Insel ohne dauerhafte Bewohner gebracht, auf der es nur einen Generator gibt, um ein paar Getränke zu kühlen. Sehr malerisch!

Mangels Unterwasserkamera können wir hier leider keine Bilder des Riffs präsentieren. Die zweite Schnorchelrunde führte uns zu einem lebendigeren Teil  und wir konnten unter anderem Blaupunktrochen beobachten.

Ich finde, dass sich die Tauch – und Luftanhaltübungen, die Clemens und ich in den bisherigen Pools unserer gemeinsamen Reise absolviert haben, gelohnt haben. Freitauchen wird ja mitunter als eine Art Religion und Weg zur Selbstfindung gepriesen. Auch wenn wir beide nicht wirklich das Gefühl haben, dass wir uns selbst finden müssten, ist es sehr entspannend, diese völlig andere Welt zu erkunden. Zumindest für eine Minute kann man sich wie ein Fisch fühlen, bevor man zum Luftholen wieder auftauchen muss.

Aber der wohl schwierigste Teil des Travellerlebens musste auch hier irgendwann kommen: der Tag der Abreise. Man muss immer entscheiden und abwägen, ob man noch ein paar Tage an einem traumhaften Ort bleibt oder weiterfährt, denn schließlich möchte man ja viele verschiedene Orte sehen und einen umfassenden Einblick in ein Land bekommen. Die kleinere Insel Ko Tao lockte mit wunderbaren Schnorchelplätzen und atemberaubenden Stränden und das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich müssen noch ein paar kitschig-paradiesische Fotos mehr in diesen Blog, um alle Leserinnen und Leser zumindest kurz aus dem grauen Herbst in Deutschland zu entführen. (Und vielleicht ein bisschen neidisch zu machen, aber nur vielleicht.)

Wer mal die Gelegenheit hat, nach Ko Samui zu reisen, sollte unbedingt in Barts und Roses Tiki Tiki Beach Hostel vorbeischauen. Es gibt auch Apartments und ein Restaurant für diejenigen unter euch, die es etwas komfortabler mögen. Und ihr müsst ihn unbedingt von uns grüßen!

Ausblick

Ko Tao wird vermutlich unsere letzte „richtige“ Station sein, bevor sich unsere Wege leider wieder trennen. Clemens fliegt nach Australien zum Arbeiten und ich zurück nach Rostock, um die Vorzüge des Studentenlebens zu genießen.

Ich danke allen Leserinnen und Lesern für die Aufmerksamkeit und das Lesen dieses doch recht lang geratenen Blogeintrags.

Liebe Grüße von Clemens und Lukas aus Thailand.

Pai (von Lukas)

Am Freitag starteten wir also (nach 4 Nächten in Chiang Mai) in Richtung Pai. Diese vormals recht kleine und idyllische Stadt hat sich im Laufe der Jahre zuerst zu einer beliebten Hippie- und dann schließlich auch zu einer Backpackerhochburg entwickelt. Im Umfeld der Stadt befinden sich einige Sehenswürdigkeiten, von denen ihr weiter unten lesen werdet.

Nach Pai führt nur eine Straße, die Route 1095. Diese ist vor allem für ihre zahlreichen Kurven (angeblich etwa 750) und grandiosen Aussichten bekannt. So werden die 85 km Luftlinie zwischen Chiang Mai und Pai in der Realität zu etwa 150 km. Allerdings wird es auf der Fahrt nie langweilig und es gibt immer etwas zu gucken (Bei YouTube gibt es Videos von der Fahrt zwischen den beiden Städten. Man darf sich vom recht gemächlichen Beginn allerdings nicht täuschen lassen und muss außerdem bedenken, dass ein Video die Qualität der realen Erfahrung nie erreichen wird).

In Pai angekommen besuchten wir nach einer Runde Billard den Abendmarkt. Dieser war glücklicherweise nur zwei Minuten von unserem Hostel entfernt und ein wirkliches Highlight. Es gab neben den üblichen Souveniers (von denen wir natürlich auch ein paar gekauft haben) Unmengen verschiedenen Essens zu probieren. Wir haben es jeden Abend so richtig genossen, uns einmal quer durch den Markt zu probieren. Dank der relativ moderaten Preise ist das Ganze eine wahre Freude!

Am nächsten Tag mieteten wir uns für ganze fünf Euro zwei Scooter, um die Umgebung zu erkunden. Ich hatte ein wenig Respekt davor, denn ich bin vorher noch nie auf einem solchen Gefährt gefahren und man sieht auch in jedem Hostel ein paar Leute, die charakteristische Verletzungen auf einer Körperseite haben … Nach einer kurzen Einführung, bei der ich unter anderem lernte, dass man langsam fahren soll (!), ging es dann aber los. Zum Glück ist in der Region nicht so viel Verkehr wie in den Städten, sodass ich mich bald relativ sicher fühlte. Clemens hatte ja schon ein paar Erfahrungen gesammelt und navigierte uns sicher durch die Gegend. Hier unsere Stationen dieses Tages:

 

World War II Memorial Bridge:

Pai Canyon:

 

Wasserfall:

Bambusbrücke:

 

Das versprochene Gefühl der Freiheit hat sich definitiv bald eingestellt und es war sehr schön, flexibel an die verschiedenen Orte zu fahren und nicht auf eine geführte Tour angewiesen zu sein.

Da die ausgeliehenen Roller keine besonders gute Beleuchtung haben (vorn wie alte Fahrradlampe, hinten gar nicht) waren wir pünktlich zum Sonnenuntergang wieder zu Hause. (Dafür waren wir aber extra zeitig aufgestanden, nämlich etwa um 8!)

Unsere Zeit in Pai neigte sich schnell dem Ende entgegen. Wir waren eifrig auf der Suche nach unserem nächsten Reiseziel. Da die meisten Bakcpacker jedoch weiter in den Norden (z.B. nach Laos) reisen, boten sich nicht zu viele Möglichkeiten: Entweder mit dem Zug zurück nach Bangkok und von dort weiter in den Süden oder mit dem Bus in etwa 20 Stunden nach Chumphon.

Da wir darauf eher wenig Lust hatten entschieden wir uns kurzerhand fürs Fliegen, denn das ist natürlich deutlich angenehmer als 20 Stunden im Bus zu sitzen. Von Chiang Mai ist man in nur zwei Stunden in Surat Thani und das zum gleichen Preis! Da der jedoch von Tag zu Tag schwankt, verbringen wir noch eine Nacht in Chiang Mai und fliegen dann in Richtung Süden.

 

Liebe Grüße an alle Leserinnen und Leser senden Clemens und Lukas.

 

PS: Noch ein Blick hinter die Kulissen.

Chiang Mai (von Lukas)

Wir hatten beschlossen, dass uns unsere Reise zunächst in den Norden Thailands führen sollte. Dieser ist vor allem für seine kulturellen Highlights bekannt und auch die Natur verspricht einige Erlebnisse.

Wir bestiegen den Nachtzug nach Chiang Mai. Die Strecke ist etwas weniger als 800 km lang, dennoch benötigt der Zug etwa 13 Stunden. Leider erwischten wir einen der Älteren, sodass man vor allem die Sanitäranlagen lieber mied. Dennoch eine weitere interessante Erfahrung und wir fühlten uns ein bisschen an die DDR erinnert, auch wenn wir sie ja nur aus Erzählungen kennen.

 

Mehr (Clemens) oder minder (ich) erholt erreichten wir also am Morgen unser Ziel.

Chiang Mai ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, hat etwa 135.000 Einwohner und ein paar Sehenswürdigkeiten. Wir hatten uns ein Hostel mit Pool ausgesucht, den wir auch ausgiebig nutzten, schließlich ist es für mich ja Urlaub und das ganze Herumgereise ist ziemlich anstrengend. Gefühlt kommt man mit dem Planen nie hinterher und die Tage vergehen schneller, als einem lieb ist.

Viele Touristen erkunden die Stadt mit dem Fahrrad, was eine sehr gute Möglichkeit ist, trotz Hitze und ohne Tuk Tuk ein bisschen mehr zu sehen.

Schon in Bangkok haben wir meistens keinen genauen Plan gehabt, was wir angucken wollen und sind einfach mal rechts und mal links abgebogen; so auch hier. Das führt einen auf jeden Fall zu den interessantesten Orten! Manchmal allerdings auch auf die falsche Seite einer großen Straße …

Am nächsten Tag haben wir ein Elefantencamp besucht. Dort werden zwölf alte Elefanten, die nicht mehr arbeiten können, betreut und gut behandelt. Es werden keine Elefantenritte oder sonstige Aktivitäten angeboten, die den Tieren schaden könnten.

Wir hatten einen wirklich tollen Vormittag und die hohen Erwartungen wurden weit übertroffen. Wer mal die Gelgenheit hat, Elefanten aus der Nähe zu sehen und mit ihnen zu interagieren, sollte sie unbedingt wahrnehmen!

Zum Ende des Besuchs gingen wir mit einem Elefanten baden. Nachdem er sich ordentlich mit Schlamm abgekühlt hatte (Das war offenbar ein großer Spaß für ihn, was ich irgendwie verstehe …) ging es zum nahen Fluss.

Wie die Bilder zeigen, war es für alle ein großes Vergnügen. Bei so einer Hitze ist ein Bad für Mensch und Elefant genau das Richtige! Es ist ein wenig schwer, dieses Erlebnis in Worte zu fassen: Man muss es meiner Meinung nach selbst erleben, um es zu verstehen.

Am letzten Abend wollten wir uns ein paar typisch thailändische Muay-Thai-Boxkämpfe anschauen.

Im ersten Kampf traten etwa zehnjährige Jungen gegeneinander an. Das war ziemlich befremdlich für uns, aber da sie noch nicht so viel Kraft hatten, war es aushaltbar. Mit den höheren Gewichtsklassen nahm dann das boxerische Niveau zu, soweit ich das beurteilen kann. Mindestens genauso spannend wie die Kämpfe selbst war das ganze Drumherum. Ich denke, das einheimische Publikum konnte dem ganzen Spektakel eindeutig mehr abgewinnen als die Touristen.

Die Musik in den Pausen zwischen den Runden war für uns sehr erheiternd: Von Queen (We Will Rock You) über thailändische Musik bis hin zu Phil Collins war alles dabei!

Wir ließen den Abend mit einer leckeren Nudelsuppe auf der Straße ausklingen und fanden, dass wir Chiang Mai gut erkundet hatten und bereit für die nächsten Abenteuer waren.

Unsere nächste Station ist Pai. Wer zur Vorbereitung auf den nächsten Blog etwas dazu bei Wikipedia lesen möchte, ist herzlich eingeladen. Allerdings ist der Artikel kaum so interessant wie die Stadt …

 

Freundliche Grüße ins herbstliche Deutschland senden Clemens und Lukas.

 

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