Der Reiseblog der Gebrüder Borkert

Kategorie: Uncategorized Seite 1 von 8

Minca und Santa Marta

Die Karibikküste ist sicherlich der meistbereiste Teil des Landes. Würde es mir trotzdem gelingen, ein paar wenigtouristische Ecken zu finden?

Die erste Station war das Dorf Minca. Es fehlt sei einigen Jahren quasi auf keiner Backpacker-Reise durch Kolumbien. Einst Gebiet der Guerillas, wird es heute von Touristen dominiert. Es gibt viele Restaurants, die den internationalen Gaumen (Plural) wohltun, aber nicht mehr viel „authentisches“. In Bezug auf das Essen ist das aber garnicht so schlimm, denn die „traditionelle kolumbianische Küche“ konnte mich bisher nicht so richtig überzeugen. (vorsichtig formuliert)

Ein typisches Gericht besteht aus oft zu lange gegrilltem/ gebratenem Fleisch (Hühnchen, Rind oder Schwein) mit fritierter Kochbanane, kaltem Reis und etwas Salat. Nicht besonders aufregend wenn ich ehrlich bin.

Aber zurück nach Minca: durch die Lage an den Hängen der Sierra Nevada ergibt sich ein tropisches Feuchtklima mit entsprechender Flora und Fauna. Die Biodiversität ist extrem hoch und es gibt z.B. unzählige Vogelarten, die teilweise endemisch sind. Ob kch einen Toucan gesehen habe oder nicht, kann ich bis heute leider nicht genau sagen… Insgesamt sind die Tiere sehr gut darin, sich zu verstecken.

Es werden Kaffee und Kakao angebaut und man kann diese Farmen besichtigen und sich zeigen lassen, wie die Verarbeitung erfolgt. Der Trip in die Berge lässt sich gut mit einer Wanderung verbinden. Die Offline-Karten-App Maps.Me rettet hier oft den Tag, da sie viele Wanderwege kennt, die sonst nirgends verzeichnet sind und außerdem ohne Internet funktioniert. (Insgesamt scheint die Netzabdeckung zwar besser als in Deutschland zu sein, aber im Nirgendwo funktioniert es natürlich nicht)

Das Hostel war zwar nur 10 Minuten Fußweg vom Ort entfernt, aber dennoch mitten in der Natur. Man konnte den Fluss rauschen hören und die restlichen Geräusche des Dschungels ebenfalls, während man den Ausblick aus der Hängematte genoss. Der hauseigene Aussichtspunkt bot (nach anstrengenden 15 Minuten Aufstieg) spektakuläre Aussichten auf den Sonnenuntergang.

Nach 3 Nächten ging es weiter nach Santa Marta, eine der ältesten Städte des Kontinents. Davon sieht man zwar heute nicht mehr allzu viel, aber über fehlende Authentizität kann man sich hier nicht beklagen. In der Stadt selbst gibt es zwar keinen richtigen Badestrand, aber in der Umgebung sehr wohl, sodass viele inländische Touristen hier her kommen.

Als nächstes ging die Reise nach Guajira in die Wüste zum nördlichsten Punkt des südamerikanischen Kontinents. Der Trip dorthin war auf jeden Fall eines meiner Highlights der gesamten Reise und es ist ein Blogbeitrag, auf den ich mich besonders freue. Ihr dürft also gespannt bleiben!

Bis bald!

Villa de Leyva, San Gil, Barichara, Giron

Guten Abend liebe Leser,

deende Blogeintrag beschäftigt sich mit den nächsten vier Stationen der Reise.  Mir ist bewusst, dass das ganz schön viel ist. Aber in gewisser Weise finde ich es ganz passend. Denn alle diese Orte sind recht klein, und die Sehenswürdigkeiten befinden sich vor allem in der Umgebung und sind meist durch eine kleine Wanderung zu erreichen.

Villa de Leyva ist etwa 4 Stunden mit dem Bus von Bogotá entfernt. Es ist ein kleines Örtchen, dass für seine gut erhaltene koloniale Architektur bekannt ist. Ein Highlight ist der angeblich größte gepflasterte Platz der Welt.

Aber nun kann man damit keinen ganzen Tag füllen. Ich beschloss also, meine erste Wanderung in Kolumbien zu einem kleinen Reservat mit drei Wasserfällen zu unternehmen. Im Gegensatz zu Deutschland ist es hier kein Problem, mit den öffentlichen Verkehrsmittel an jeden gewünschten Ort zu gelangen. Auch dass man nicht mehr zurückkommt weil kein Bus mehr fährt, ist keine Sorge die ich hier habe. Praktischerweise kann man einfach an jeder Stelle Ein-und Aussteigen. Das führt natürlich dazu, dass der Bus für die Strecke etwas länger braucht, aber das ist eine andere Geschichte…

Eine andere, überraschend anstrengende, Wanderung unternahm ich zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Ortes. Im Internet als kleiner Spaziergang dargestellt, fand ich mich bald schwitzend und ziemlich kaputt auf der Spitze des Berges. Aber die Aussicht hat sich auf jeden Fall gelohnt. (Siehe Titelbild)

Als Belohnung besuchte ich am nächsten Tag ein paar Thermalquellen. Wie sich herausstellte, waren diese aber erst ab dem Nachmittag geöffnet. Freundlicherweise wurde ich von einer kolumbianischen Familie, die davon auch nichts wusste, „adoptiert“. 

Dabei wurde mein Spanisch dann zum zweiten Mal so richtig auf die Probe gestellt.

Es war am Ende ein wirklich schöner Tag; ich habe viel über das Land gelernt, Spanisch geübt und nette Leute kennengelernt. Und das sollte mir in den nächsten Wochen und Monaten noch öfter passieren. Es ist in den Hostels und anderswo immer leicht, ein paar Kolumbianer kennen zu lernen. Beim Backpacking ist das ja leider sonst manchmal nicht so der Fall.

Nach drei Nächten ging es dann weiter in die Stadt San Gil. Diese war eine Tagesreise entfernt und ist bekannt als die Hauptstadt des Abenteuers in Kolumbien. Man kann sich im Paragliding, Rafting und Höhlenerkunden versuchen. Danach stand mir aber nicht so sehr der Sinn. 

Stattdessen besuchten wir einen nahegelegenen Canyon. Hier gibt es eine der längsten Seilbahnen der Welt: Die Fahrt in eine Richtung dauert mehr als 20 Minuten und führt von einem Kamm zunächst ins Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, ein sehr eindrückliches Unterfangen. Ich finde es faszinierend, was Menschen einfach so aus Spaß in die Natur bauen.

San Gil selbst ist nicht sehr sehenswert. Trotzdem hatte ich eine gute Zeit dort.

Ganz in der Nähe liegt das koloniale Städtchen Barichara. Nach dem Lärm und Gestank in San Gil war das eine willkommene Abwechslung für ein paar Tage. Auch hier gab es wieder Wanderungen zu unternehmen: zum Beispiel in ein kleines Dorf, etwa 3 Stunden zu Fuß entfernt. Ein Deutscher, der vor ziemlich vielen Jahren hier lebte, hatte den Weg begründet und so wandelten wir auf seinen Spuren. Zumindest ein bisschen.

Die nächste Station, Girón, hat als Sehenswürdigkeit ebenfalls ihre koloniale Architektur zu bieten. Aber daneben gab es noch eine weitere: Maracumango. Eine ausgehöhlte Maracuja wird mit ihrem Fruchtfleisch, Mango und Eis gefüllt. Eine Spezialität nach meinem Geschmack!

Sonderlich viel gibt es hier nicht zu tun, aber es ist ein gutes Sprungbrett gen Norden an die Karibikküste. Da dieser Sprung aber recht weit ist, nahm ich dafür das Flugzeug.

Dieser Flug katapultierte mich quasi in eine neue Welt, in der ich mich die nächsten 6 Wochen aufhalten würde. Mehr davon dann beim nächsten Mal.

Bogotá

Bogotá ist die Hauptstadt Kolumbiens und liegt auf 2500 Meter Höhe. Dementsprechend ist man z.B. beim Treppensteigen schnell außer Atem. Auch die Sonneneinstrahlung ist etwas anders als in Europa wie ist am ersten Tag schnell merkte. Obwohl es bewölkt war und ich vielleicht eine Stunde draußen war, hatte ich in der nächsten Woche einen schönen Sonnenbrand im Gesicht.

Ich verbrachte insgesamt drei Nächte in Bogota. Den ersten Tag nutzte ich, um etwas durch die Stadt zu spazieren und mich an das neue Umfeld zu gewöhnen. So besichtigte ich unter anderem den Hauptplatz (der wie in jeder kolumbianischen Stadt Plaza Bolivar heißt) und die Kathedrale. Besonders beeindruckend waren die tausenden von Tauben, die die Plaza Bolivar bevölkerten. Aus einem für mich nicht nachvollziehbaren Grund fanden es viele Menschen toll, Bilder mit ihnen zu machen, sie zu füttern oder sogar auf sich landen zu lassen. Einfach widerlich! Aber immerhin konnte man auch das Eine oder Andere Lama sehen.


Ich besichtigte noch das Goldmuseum, das viele Artefakte der Ureinwohner (nicht nur aus Gold, aber ich schätze, „Goldmuseum“ klingt einfach besser) enthält. Außerdem nahm ich an einer Free Walking Tour teil und lernte so noch etwas mehr über die Stadt, das man so nicht im Internet lesen kann.

Am letzten Tag bestieg ich gemeinsam mit dem Bruder eines kolumbianischen Arbeitskollegen den Hausberg Bogotás, den Montserrate. Dabei wurde mein Spanisch zum ersten Mal so richtig auf die Probe gestellt. Am Nachmittag erkundeten wir noch ein paar andere, modernere Stadtteile. Es war natürlich sehr interessant, mit einem Local unterwegs zu sein und ein paar Hintergrundinfos zu bekommen. Vielen Dank!


Damit hatte ich die Hauptstadt für mich zufriedenstellend erkundet und nach zwei großen Städten wurde es nun Zeit für etwas Ruhe und frischere Luft.
Mehr dazu beim nächsten Mal!

Epilog Nord-Südamerika-Reise

Studium fertig. Was soll man machen, bevor man anfängt zu arbeiten? Ach ja, Covid ist vorbei und man darf wieder reisen. Blöderweise ist in Europa Winter. Aber im Hinterkopf schlummern noch ein paar Spanisch-Kenntnisse, die genutzt (bzw. verbessert!) werden könnten. Und so geht es dieses Mal nach Kolumbien! Es könnte schlimmer sein. So wird die letzte Mittelamerika-Reise quasi fortgesetzt (wenn man Costa Rica und Panama mal außer Acht lässt)

Davor steht aber so einiges an: zuerst mal das letzte Examen des Studiums und danach Rückgabe des Zimmers im Studentenwohnheim. Nach über 7 Jahren endet sozusagen eine Ära. Da wurde mir erstmal so richtig bewusst, dass das Student-sein jetzt ein Ende hat.

Als das alles geschafft ist, steht der dieses Mal doch recht schwere Abschied von zu Hause an. Aber der Flug ist gebucht, also gibt es kein zurück mehr. Und so langsam stellt sich dann auch die Vorfreude ein…

Da die günstigsten Flüge über Spanien gehen, verlängere ich meine Umstiegszeit um vier Tage und erkunde Madrid. Mein Gepäck ist aber eher auf warmes Wetter ausgelegt, sodass ich teils ganz schön friere!

Viele Museen in Madrid sind in den letzten Stunden des Tages kostenlos zu besuchen und davon mache ich Gebrauch. Auch wenn ich nicht der größte Kunstliebhaber bin, nehme ich ein bisschen Bildung und Horizonterweiterung gern mit. Auf diese Weise besuche ich Königspalast. Zwar lebt der König dort heute nicht mehr, aber ich kann unter anderem den Raum besichtigen, indem die Herrscher früher nächtigten. In einem der Zimmer erinnert eine Tafel daran, dass hier die Urkunde zum Beitritt Spaniens zur Europäischen Union unterzeichnet wurde.

Den Rest der Zeit verbringe ich damit, die Architektur der Stadt zu bewundern und mich wieder ans Hostelleben zu gewöhnen.

Nach vier Nächten steht dann der Abschied aus Europa an. Mein Flieger geht kurz nach Mitternacht, also mache ich mich am späten Abend gemütlich auf den Weg zum Flughafen. Nach einem ereignislosen, ungefähr zehnstündigen Flug, komme ich am nächsten Morgen gegen 5 Uhr in Bogotá an.

Was ich dort erlebt habe, lest ihr hoffentlich bald im nächsten Eintrag. Vielen Dank fürs Lesen und bis bald,

Euer Lukas

Seite 1 von 8

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén