Während meiner Zeit in Medellín hatte ich eine Entscheidung getroffen: ich würde über den Atlantik nach Europa segeln. Bis zu meinem Abflug waren nun noch etwas mehr als zwei Wochen Zeit, sodass ich zum allerersten Mal einen umfassenden Plan machen musste. Und wie man sich vorstellen kann, tat ich mich damit schwer. 

Nachdem ich etwa 5 Tage in Medellín verbacht hatte, machte ich mich auf den Weg nach Jardín (Deutsch: Garten). Dies wurde also mein Auftakt für den Besuch der Kaffee-Zone. Mein Flug in die Karibik startete aber von Medellín und es war ganz schön zu wissen, dass ich noch einmal zurückkommen würde.

An dieser Stelle tue ich mich mit dem Schreiben ziemlich schwer. Denn wenn man ein paar Wanderungen unternommen hat, was soll man da schreiben? Probieren wir es mal:

In Jardín war das Wetter einigermaßen gnädig und es regnete vor allem abends bzw. nachts. So machte ich mich auf den Weg zu einer Wanderung durch die Umgebung. Ich war in den Wochen zuvor nicht mehr so viel gewandert (vor allem nicht so hoch über dem Meeresspiegel) und deshalb ließ ich es erstmal ruhig angehen. Kaffee-Pflanzungen konnte man auf jeden Fall sehen, aber es wurde auch Kakao und so etwas angebaut. Nach etwa 2, vielleicht auch 3 Stunden erreichte ich ein kleines Häuschen in den Bergen mit einer wunderbaren Aussicht ins Tal. Es tat wirklich gut, wieder sattes Grün überall zu sehen!


Man konnte etwas zu Essen und Trinken kaufen und dabei die zahlreichen Vögel, die von bereitgestelltem Obst angelockt wurden, beobachten. Hier mein Versuch, einen Kolibri zu fotografieren: 

Am nächsten Tag ging es dann zu einer etwas größeren Wanderung. Meistens muss man im Hostel nur ein bisschen die Augen und Ohren offenhalten und schon findet man jemanden, der mitkommt. So auch dieses Mal. Die Besitzerin des Hostel gab uns den Tipp, noch ein Stück mit dem TukTuk zu fahren und nicht den ganzen Weg zu laufen. Generell schien sie vom Konzept Wandern aber ohnehin nicht so richtig überzeugt zu sein, sodass wir überlegten. Schließlich entschieden wir uns dafür und man muss im Nachhinein sagen, dass das gut so war. Die Wanderung wurde trotzdem noch tagesfüllend und der erste Teil, den wir nun fuhren statt zu laufen, war nicht besonders spannend. 

Ziel der Wanderung war ein kleiner Wasserfall, der in eine Höhle hinabstürzt. Davor galt es jedoch, den Weg dorthin zu finden. Denn eine Beschilderung gibt es natürlich nicht, lediglich eine Beschreibung im Internet und die App Maps.Me, die noch in den entlegensten Regionen Wege kennt und mir so beim Reisen schon öfter unschätzbare Dienste geleistet hat. 

So ganz auf dem richtigen Weg waren wir dann wohl nicht, denn wir befanden uns irgendwann auf einer Weide mit ein paar netten Kühen. Da waren wir aber nicht die Einzigen, und so bestand unsere Wandertruppe nun schon aus 4 Personen. Wir erklommen einen viel zu steilen Hang auf der Weide und waren damit immerhin sicher, nicht mehr auf einem Weg zu sein. Oben angekommen, sahen wir einen Pfad. Blöderweise war zwischen uns und dem Weg nun noch ein Weidezaun, der, wie wir durch probieren feststellten, tatsächlich Strom hatte. Aber es half ja nix uns so krochen wir kurzerhand unter dem Zaun durch. Dabei wurden wir zwar etwas dreckig, aber immerhin blieben weitere Stromschläge aus. 

Der Rest des Weges war dann einfach zu finden und verlief ohne weitere Zwischenfälle.

Der Wasserfall war wirklich einen Besuch wert, zum Baden war es 98 Prozent der Besucher dort aber viel zu kalt. Mir auch.

Auf dem Rückweg gab es dann noch viele schöne Aussichten und so manche Gelegenheit, den richtigen Weg zu suchen. Aber es entwickelte sich zu einer wirklich schönen und lustigen Tour. Am Ende sehnten wir uns nach einem kühlen Getränk, aber die zwei Restaurants, an denen wir vor unserer Rückkehr nach Jardín vorbeikamen, hatten beide geschlossen (Klassiker) und so mussten wir uns noch etwas gedulden. Am Abend spielten wir noch etwas Billard und schon war meine Zeit in Jardín vorbei. Bis zum nächsten Mal 😉