Cartagena ist unbestritten das touristische Zentrum Kolumbiens. Selbst in den 80er und 90er Jahren gab es hier Touristen habe ich gelesen.
Die Stadt erhielt ihren Namen, weil die Bucht an die der Namensschwester in Spanien erinnert.
Zu Zeiten der Kolonialisierung war Cartagena der wichtigste Hafen der neuen Welt. Sklaven aus Afrika wurden hier her gebracht und Gold in Richtung Europa abtransportiert. Dementsprechend gab es alles an Architektur, was man sich damals vorstellen konnte und das Herz des modernen Kolonialisten begehrte.
Irgendwann geriet die Stadt etwas „in Vergessenheit“, bzw. nahm die Bedeutung ab. Der Vorteil daran aus heutiger Sicht ist, dass die alten Häuser nicht durch neue ersetzt wurden, sondern weitgehend erhalten blieben.
Und diese Architektur ist es, was heute Besucher aus aller Welt anzieht.
Ein langer Tag im Bus führte mich vom Tayrona-Park in die Stadt. Zum Sonnenuntergang konnte ich die ersten Eindrücke erhaschen.
Ich hatte nicht die größten Erwartungen, denn ich habe in meiner Backpackerlaufbahn schon die eine oder andere koloniale Stadt gesehen (Chapeau!) und naja, es ist eben sehr touristisch.
Die zahlreichen Straßenverkäufer gingen mir dann auch von der ersten Sekunde an auf die Nerven. Gefühlt alle 3 Sekunden wird man angesprochen, ob man denn nicht dieses oder jenes kaufen will. Wenn man verneint, bekommt man Koks und Gras angeboten. Zum Genervt-sein kommt aber auch etwas Mitleid dazu, weil viele dieser Menschen Migranten aus Venezuela sind, deren Situation sehr bedauernswert ist.
Dennoch fand ich Gelegenheit, die Gebäude der Stadt zu betrachten und mich an den schönen Fassaden zu erfreuen. Dass es sehr hübsch ist, kann man nicht verleugnen. Menschen, deren erster Ausflug in diese Welt nach Cartagena führt, werden sicherlich umgehauen.
Neben Stadterkundung nutze ich die Zeit auch, um den Hostelpool zu testen. Er wurde für gut befunden. Gerade kaum vorstellbar, aber es war vor allem Mittags so heiß, dass es kaum auszuhalten war…
Viele Reisende machen von Cartagena den Sprung nach Süden bis Medellín. Ich hatte aber über eine schöne und nicht so stark besuchte Region an der Grenze zu Panama gelesen und entschied, mich mit ein paar Zwischenstopps auf den Weg dorthin zu machen. Etwas Ruhe nach dem ganzen Gewandere, Stadtrundgängen, etc. schien mir ganz angebracht. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Mehr dazu dann aber wie immer beim nächsten Mal.
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