Der Reiseblog der Gebrüder Borkert

Autor: Clemens Seite 3 von 15

Entlang der Westküste in den Norden

Guten Abend Liebe Leser,

seit dem letzten Blogeintrag ist ja schon einiges an Zeit vergangen, deshalb wir es mal wieder Zeit für ein Update.

Am Ende meines letzten Artikels waren Davis und ich in Kochi. Nachdem wir die Stadt und Umgebung ausgiebig erkundet hatten, nahmen wir das nächste Ziel vor Augen.

Wir stiegen abends in den Nachtzug. Indien ist ja bekannt für sein Schienennetz. Nachdem wir in dem ungeheuer langen Zug unsere Betten gefunden hatten, machten wir es uns gemütlich.

Eigentlich gab es nicht viel auszusetzen, allerdings ist es im Wagon sehr kalt. In Asien scheint man nur zwei Stufen für Klimaanlagen zu kennen: eiskalt oder aus.

Zehn Stunden und eine leichte Erkältung später erreichten wir unseren vorläufigen Zielbahnhof Murdeshwar. Es ist ein ehr kleiner Ort, dort gibt es aber einen großen Tempel.

Es war ein sehr beeindruckendes Bauwerk. Nach etwa zwei Stunden hatten wir aber alles gesehen und setzten unsere Reise fort.

Ein paar Stunden in Bussen mit zahlreichen Umstiegen später erreichten wir unser Hostel in Gokarna. Nach zahlreichen Tagen in hektischen Städten und Bussen war diese Unterkunft genau das Richtige, denn sie lag sehr abgelegen direkt am Strand. Es gab nicht mal den ganzen Tag Strom, aber das war okay.

Wir ließen die Tage entspannt angehen, lasen viel und machten ein bisschen Sport (joggen zum Sonnenaufgang am Strand kann ich empfehlen). Unser einziges Problem war, dass kaum einer der Geldautomaten in dem Ort funktionierten und wir fast kein Geld mehr hatten. Doch irgendwann wurde einer aufgefüllt und nach langem Schlangestehen waren die Portmonees ein wenig voller.

Nachdem wir uns gut erholt hatten stiegen wir wieder in den Bus und es ging weiter nach Norden. Wir musste glaube ich fünfmal umsteigen (aber man muss dank der sehr häufigen Busse eigentlich nie lange warten) bevor wir unser Ziel erreicht hatten: Goa.

Goa ist neben dem Taj Mahal der bekannteste touristische Ort Indiens. Berühmt als Ziel zahlreicher Aussteiger zu Hippiezeiten ist davon nicht mehr viel übrig. Die Strände Goas sind heute komplett touristisch ausgebaut, hauptsächlich trifft man auf Russen. Es ist vergleichsweise teuer und nicht sehr interessant meiner Meinung nach. Es gibt einige schöne Klippen zu besteigen, dass war es dann aber auch.

Wir verbrachten einige Zeit damit, dass nächste Ziel auf unserer Indienreise auszusuchen. Schlussendlich entschieden wir uns zu einer etwas weiteren Reise und buchten Flüge nach Amritsar im Norden Indiens.

Als wir mitten in der Nacht aus dem Terminal liefen, wurden wir direkt von den kalten Temperaturen geschockt. Wir hatten ja im Internet die Temperaturen recherchiert, aber trotzdem ist es doch erstmal sehr ungewohnt. Vom über 30 Grad warmen Goa ins etwa 5 Grad warme Amritsar war doch schon eine großer Sprung. Zum Glück war es am Tag mit um die 20 Grad nicht so kalt,

Wir hatten auch dieses Mal wieder ein gutes Händchen mit der Hostelwahl und kamen in einer übersichtlichen, gemütlichen Unterkunft unter. Mir gefiel es dort so sehr, dass ich insgesamt neun Tage dort verbrigen würde.

Eine Nacht nach unserer Ankunft nahmen wir wieder tief in der Nacht an einer Führung durch den Goldenen Tempel teil, der Grund warum die meisten Menschen nach Amritsar kommen.

Dieser Tempel war ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Der Tempel ist ein Heiligtum der Sikhs, steht aber Anhängern jeder Religion offen. Es gibt sehr viel interessante Architektur zu bestaunen, Zeremonien zu beobachten und nette, interessierte Leute.

Der Tempel ist nicht nur für religiöse Zeremonien, sondern auch ein Ort der Wohlfahrt. An einem normalen Tag werden 75.000 Mahlzeiten verteilt, komplett kostenlos für jedermann ohne Ausnahme. Außerdem kann man im Tempel auch kostenlos schlafen. Das erklärte Ziel ist, dass in Amritsar niemand an Hunger oder aufgrund von Obdachlosigkeit sterben soll.

Für dieses Ziel arbeiten zahlreiche Freiwillige. Der Tempel finanziert sich ausschließlich aus Spenden.

Die Küchen, in denen das Essen und der Tee zubereitet werden ist ein Spektakel für sich: Solch riesige Töpfe und Kessel habe ich noch nie gesehen.

Jeden Tag werden hier 1.000 Liter Linsensuppe gekocht und acht Tonnen Mehl verbraucht, um nur ein paar Zahlen zu erwähnen. Dieser Ort sollte auf jeden Fall auf der Liste eines jeden Indienreisenden stehen.

Die nächste Tage verbrachte ich mit vielen verschiedenen Dingen. Ich erkundete zahlreiche Streefood Stände und Märkte, ging shoppen, half dem Hostel beim planen neuer Touren und lernte nette Leute kennen.

Wenn man so lange reist wie ich, dann kann man nicht dauerhaft alle zwei oder drei Tage den Ort wechseln, dass wird nämlich sehr schnell sehr anstregend. Deshalb habe ich die Tage in Amritsar genossen.

Während ich diesen Eintrag schreibe sitze ich gerade im Zug Richtung Delhi. Dort werde ich in einigen Stunden meinen Bruder Lukas vom Flughafen abholen. Es wird unser zweites Abenteuer nach Thailand 2017.

Davis schaut sich momentan ein paar Orte auf eigene Faust an, wir werden uns aber demnächst wiedersehen.

Vom nächsten Kapitel des Indienabenteuers erzähle ich (oder vielleicht ja auch ein Gaststar) im nächsten Eintrag.

Bis dahin.

Clemens

Durch die Berge zur Westküste

Guten Abend nach Deutschland,

nachdem wir zwei Städte an der Ostküste erkundet hatten, entschieden wir uns, ins Inland zu reisen und ein paar Tage in den Bergen zu bleiben. Doch um dorthin zu kommen, mussten wir zahlreiche Stunden im nicht sehr bequemen Bussen verbringen. Die Straße wand sich die Berge hinauf, oftmals nicht geteert und sehr staubig.

Die Busse sind hier ja ein bisschen anders als in Deutschland. Sie haben keine Klimaanlage und meist nicht mal Fenster. Normalerweise reicht der Fahrtwind als Kühlung aus, aber natürlich kommt jeglicher Staub oder Smog einfach in die Kabine.

Irgendwann erreichten wir dann aber unser Ziel Munnar. Nach einer Stärkung nahmen wir ein TukTuk zu unserer Unterkunft. Es war ein kleines Guesthouse direkt am Hang. Es war sehr schön dort, vor allem die Ruhe schätzt man. Die indischen Städte sind ja nicht gerade als Horte der Stille bekannt.

Am nächsten Morgen mieteten wir uns Roller an und starteten eine Erkundungstour. Wir fuhren durch Teefelder und genossen die super Aussicht.

Leider war an dem höchstem Punkt, den wir ansteuerten, alles in Wolken eingehüllt. Man konnte also gar nichts dort sehen. Also drehten wir um und erkundeten noch ein paar andere Routen. Abends fanden wir dann noch ein Restaurant mit super Blick.

Auch wenn wir diese andere Seite Indiens sehr genossen, hatten wir doch nach einem Tag das Gefühl, alles von der Umgebung gesehen zu haben. Also ging es wieder in den Bus, nächstes Ziel war Fort Kochin.

Fort Kochin ist eine koloniale Stadt, sie wurde ursprünglich von den Portugiesen erbaut. Es ist eine ganz schöne Stadt, viele kleine Straßen und viel Kunst. Hier findet nämlich momentan hier ein Kunstfestival statt. In vielen Gebäuden findet man Galerien und Ausstellungen. Wir erkundeten einige davon.

Den Rest der Stadt erschlossen wir per Fahrrad. Es gibt einige schöne Kaffees und Läden.

Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour gebucht, durch die Kerala Backwaters. Etwa eine Stunde außerhalb der Stadt stiegen wir in ein Boot und wurden für einige Stunden durch die Kanäle geschoben. Der Antrieb erfolgt nur per Hand, ähnlich wie im Spreewald.

Das ganze war eine sehr entschleunigende Erfahrung. Außer aufs Wasser zu schauen gibt es nicht viel zu tun.

Ein krasser Gegensatz dazu wird wahrscheinlich der Nachtzug, den wir heute Abend nehmen. Berichte davon gibt es dann beim nächsten Mal.

Bis dahin

Clemens

Die ersten Tage in Indien

Guten Abend nach Deutschland,

nun bin ich also in Indien angekommen, dem Land mit der zweitgrößten Bevölkerung auf unserem Planeten.

Ich landete früh morgens in Chennai, der viertgrößten Stadt des Land mit über acht Millionen Einwohnern. Chennai ist allerdings kein Tourismushotspot, da es nicht so viel zu sehen und tun gibt.

Im Gegensatz zu meiner normalen Reiseart bin ich ab jetzt und auf lange Sicht nicht mehr alleine unterwegs. Direkt am Flughafen traf ich mich mit meinem guten Freund Davis aus Kanada. Wer schon seit Anfang dabei ist, kennt ihn vielleicht noch, denn wir haben uns damals in Vietnam kennengelernt. Lang ist es her, etwa 1.5 Jahre.

Wir hatten uns natürlich im Vorraus abgesprochen und die Flüge so gebucht, damit wir zur gleichen Zeit in Chennai ankommen. Das passte dann auch perfekt.

Die ersten zwei Nächte verbrachten wir in der Stadt und lebten uns erstmal ein. Wir liefen durch die Straßen und probierten die ersten indischen Gerichte (sehr vorsichtig natürlich, Indien hat ja nicht gerade eine Reputation als ein sehr hygienisches Land).

Der erste Eindruck von Indien war eigentlich wie erwartet. Es ist sehr hektisch, laut, dreckig und hat gutes Essen. Leider war der erste Eindruck von den Einwohnern hier nicht durchgehend positiv. Oft erscheinen sie mir unfreundlich und wirken, als ob sie lieber was anderes machen würden, als mit einem zu interagieren. Ich hoffe, dass sich das in anderen Regionen ändern wird, schließlich ist Indien ja ein riesiges Land.

Nach zwei Nächten fuhren wir in einem sehr unbequemen Bus nach Pondicherry, einer ehemaligen französichen Kolonialstadt. Dort gibt es eine ganz schöne Promenade, viele nette Bäckereien und Restaurants. Viel mehr hat es aber auch nicht zu bieten.

Wieder verbrachten wir zwei Nächte dort und zogen dann nach Madurai, von wo ich jetzt schreibe. Hier bleiben wir nur als Zwischenstopp eine Nacht, morgen geht es weiter in die Berge nach Munnar.

Das war es erst einmal der erste Eindruck von Indien.

Bis Bald!

Clemens


Die letzten Tage in Sri Lanka

Guten Abend Liebe Leser,

nachdem wir zusammen Adam’s Peak erklommen hatten, stand mal wieder eine schöne Zugfahrt an. Es ging von Hatton nach Ella, durch zahlreiche Tunnel und mit wunderschönen Aussichten. Ich konnte mir nach einer Weile einen Platz an der Tür sichern und konnte so super den Blick schweifen lassen.

Nach etwa vier Stunden erreichte ich Ella, ein kleines Städtchen in den Bergen. Dort blieb ich aber wieder nur eine Nacht und zog am nächsten Morgen gleich weiter, es ging gen Süden zur Küste.

Am Nachmittag waren wir dann endlich in Merissa. Am Abend stand gleich das nächste Highlight an: Eine Niederländerin aus unserer Gruppe hatte ihren 30. Geburtstag und der wurde natürlich gut gefeiert.

Die nächsten Tage ließ ich es ehr ruhig angehen und verbrachte viel Zeit am Strand. Nach drei Nächten in Merissa ging es weiter in den Nachbarort Weligama, welcher sehr gut zum Surfen geeignet ist. Damit verbrachte ich dann auch drei Tage.

Als letzte Station hier auf Sri Lanka bin ich jetzt in Unawatuna, ebenfalls an der Küste gelegen. Ich habe hier ein sehr nettes Hostel gefunden und einige Leute kennengelernt.

Einen Ausflug machte ich aber noch, nämlich zum Fort im Nachbarort Galle. Das wurde vor einigen hundert Jahren von den Niederländern gebaut und ist bis heute erhalten. Im Fort findet man viele kleine Gässchen mit schönen Cafes und Restaurants. Es wirkt auf jeden Fall sehr europäisch, was sehr aus dem restlichen Umfeld heraussticht.

Leider ist meine Zeit in Sri Lanka damit schon fast vorbei. Heute steige ich zum letzten Mal in den Zug und fahre Richtung Flughafen. Morgen früh fliege ich dann weiter, nach Indien!

Von dort schreibe ich dann beim nächsten Mal.

Clemens

Seite 3 von 15

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén