Guten Abend liebe Leser,
deende Blogeintrag beschäftigt sich mit den nächsten vier Stationen der Reise. Mir ist bewusst, dass das ganz schön viel ist. Aber in gewisser Weise finde ich es ganz passend. Denn alle diese Orte sind recht klein, und die Sehenswürdigkeiten befinden sich vor allem in der Umgebung und sind meist durch eine kleine Wanderung zu erreichen.
Villa de Leyva ist etwa 4 Stunden mit dem Bus von Bogotá entfernt. Es ist ein kleines Örtchen, dass für seine gut erhaltene koloniale Architektur bekannt ist. Ein Highlight ist der angeblich größte gepflasterte Platz der Welt.
Aber nun kann man damit keinen ganzen Tag füllen. Ich beschloss also, meine erste Wanderung in Kolumbien zu einem kleinen Reservat mit drei Wasserfällen zu unternehmen. Im Gegensatz zu Deutschland ist es hier kein Problem, mit den öffentlichen Verkehrsmittel an jeden gewünschten Ort zu gelangen. Auch dass man nicht mehr zurückkommt weil kein Bus mehr fährt, ist keine Sorge die ich hier habe. Praktischerweise kann man einfach an jeder Stelle Ein-und Aussteigen. Das führt natürlich dazu, dass der Bus für die Strecke etwas länger braucht, aber das ist eine andere Geschichte…
Eine andere, überraschend anstrengende, Wanderung unternahm ich zu einem Aussichtspunkt oberhalb des Ortes. Im Internet als kleiner Spaziergang dargestellt, fand ich mich bald schwitzend und ziemlich kaputt auf der Spitze des Berges. Aber die Aussicht hat sich auf jeden Fall gelohnt. (Siehe Titelbild)
Als Belohnung besuchte ich am nächsten Tag ein paar Thermalquellen. Wie sich herausstellte, waren diese aber erst ab dem Nachmittag geöffnet. Freundlicherweise wurde ich von einer kolumbianischen Familie, die davon auch nichts wusste, „adoptiert“.
Dabei wurde mein Spanisch dann zum zweiten Mal so richtig auf die Probe gestellt.
Es war am Ende ein wirklich schöner Tag; ich habe viel über das Land gelernt, Spanisch geübt und nette Leute kennengelernt. Und das sollte mir in den nächsten Wochen und Monaten noch öfter passieren. Es ist in den Hostels und anderswo immer leicht, ein paar Kolumbianer kennen zu lernen. Beim Backpacking ist das ja leider sonst manchmal nicht so der Fall.
Nach drei Nächten ging es dann weiter in die Stadt San Gil. Diese war eine Tagesreise entfernt und ist bekannt als die Hauptstadt des Abenteuers in Kolumbien. Man kann sich im Paragliding, Rafting und Höhlenerkunden versuchen. Danach stand mir aber nicht so sehr der Sinn.
Stattdessen besuchten wir einen nahegelegenen Canyon. Hier gibt es eine der längsten Seilbahnen der Welt: Die Fahrt in eine Richtung dauert mehr als 20 Minuten und führt von einem Kamm zunächst ins Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, ein sehr eindrückliches Unterfangen. Ich finde es faszinierend, was Menschen einfach so aus Spaß in die Natur bauen.
San Gil selbst ist nicht sehr sehenswert. Trotzdem hatte ich eine gute Zeit dort.
Ganz in der Nähe liegt das koloniale Städtchen Barichara. Nach dem Lärm und Gestank in San Gil war das eine willkommene Abwechslung für ein paar Tage. Auch hier gab es wieder Wanderungen zu unternehmen: zum Beispiel in ein kleines Dorf, etwa 3 Stunden zu Fuß entfernt. Ein Deutscher, der vor ziemlich vielen Jahren hier lebte, hatte den Weg begründet und so wandelten wir auf seinen Spuren. Zumindest ein bisschen.
Die nächste Station, Girón, hat als Sehenswürdigkeit ebenfalls ihre koloniale Architektur zu bieten. Aber daneben gab es noch eine weitere: Maracumango. Eine ausgehöhlte Maracuja wird mit ihrem Fruchtfleisch, Mango und Eis gefüllt. Eine Spezialität nach meinem Geschmack!
Sonderlich viel gibt es hier nicht zu tun, aber es ist ein gutes Sprungbrett gen Norden an die Karibikküste. Da dieser Sprung aber recht weit ist, nahm ich dafür das Flugzeug.
Dieser Flug katapultierte mich quasi in eine neue Welt, in der ich mich die nächsten 6 Wochen aufhalten würde. Mehr davon dann beim nächsten Mal.
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