In dieser Woche soll es nun tatsächlichst um Santa Ana gehen. Sie ist mit etwa 375.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt El Salvadors. Das kann man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Wie viele Städte in Zentralamerika war auch Santa Ana vor vielen Jahren eine reiche Stadt in der Kaufleute, die vor allem mit dem Kaffee-Handel viel Geld verdienten, wunderschöne Gebäude errichteten. Und wie so oft verfielen diese dann. Der Reiseführer meint, dass man ein paar schöne Kolonialbauten in der Stadt finden kann. Es sind tatsächlich etwa vier oder fünf. Aber immerhin. Die Kathedrale ist auf jeden Fall ansehnlich und ziemlich groß. Auf dem Platz davor findet man zahlreiche Essensstände, die vor allem Pommes mit Ketchup und Mayonaise verkaufen. Ein kleiner Kulturschock. Außerdem gibt es ein schönes Theater, das aufgrund von Umbauarbeiten jedoch zur Zeit meines Besuches nicht zugänglich war.
Santa Ana versucht, vom Tourismus zu leben. Der Hostelbesitzer verriet mir, das das bisher so mittelmäßig klappt und der relative Wohlstand der Stadt vor allem damit zusammenhängt, das viele Einwohner im nur etwa 60 km entfernten San Salvador arbeiten. Santa Ana sei „der Schlafsaal San Salvadors“, um es mit seinen Worten auszudrücken.
Die Stadt selbst hatte ich schnell erkundet. Highlight in der Nähe ist der Cerro Verde Nationalpark mit seinen zwei Vulkanen. Ich fühlte mich jedoch beim Besuch etwas verarscht: Zunächst zahlt man am Eingang 3 Dollar eintritt, um zu einem Aussichtspunkt zu gelangen, von dem man allerdings nicht so viel sieht. Von dort beginnen einmal täglich geführte Wanderungen, die jedoch mit einem Abstieg beginnen, für den man noch einmal einen Dollar bezahlt. Dann läuft die riesige Menschengruppe zurück zu der Straße von der man gekommen ist zu einem weiteren Eingang, an dem man 6 Dollar bezahlt, um nun den Aufstieg zum Vulkan zu beginnen. Wenn man es vorher weiß, kann man einfach 5 Minuten eher aus dem Bus aussteigen und sich den ersten Eintritt sowie die Gebühr für den Abstieg sparen. Leider verrät das der Lonely Planet nicht…
Im Krater des Vulkans gibt es einen See, der eine interessante Blaufärbung hat. Leider sperrte die Touristenpolizei auf halber Strecke den Weg und so blieb mir der See verborgen. Es war angeblich zu starker Wind. Und so musste ich mich mit der Aussicht begnügen, die zwar ganz nett, aber nicht wirklich spektakulär war.
Der Ausflug zum Cerro Verde ist mir als kleiner Misserfolg in Erinnerung geblieben. Aber die Stimmung darf man sich von so etwas natürlich nicht verderben lassen und so machte ich mich auf zur nächsten Station meiner Reise, der Ruta de las Flores (Blumenroute)
Ein Highlight Santa Anas hätte ich allerdings fast vergessen: hier gibt es die angeblich besten Pupusas El Salvadors. Pupusas sind das Nationalgericht des Landes und ich finde sie extrem lecker. Es soll allerdings auch Leute geben, die irgendwann die Nase voll davon haben. Richtige Salvadorianer essen sie zum Frühstück und zum Abend, aber niemals zum Mittag. Das wäre ja komisch ^^ Pupusas werden aus dem gleichen Teig wie Tortillas gemacht, allerdings wird zunächst ein Ball geformt, der dann mit verschiedensten Füllungen befüllt und flach gemacht, anschließend gebraten und dann mit einem in Essig eingelegten Salat serviert wird. Bei den Füllungen sind der Kreativität eigentlich keine Grenzen gesetzt, von Käse, Käse mit Bohnen, Käse mit sehr viel Knoblauch, Fisch, Fleisch oder Chicharron ist alles möglich. Mein Favorit waren die mit Spinat und Käse gefüllten. Wenn man dann noch Knoblauch hinzufügen hätte können, wäre es noch besser gewesen. Aber dieser Traum wurde leider nicht verwirklicht. Das Restaurant ist ein ziemlich verrückter Ort, da es immer sehr voll ist und absolutes Chaos herrscht. Es ist etwas schwierig, seine Bestellung aufzugeben oder am Ende zu bezahlen. Aber irgendwie hat es am Ende immer funktioniert und war die Mühe auf jeden Fall wert!
Bis nächste Woche, Cheers!
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