Unsere Zeit im Norden näherte sich also nach fast zwei Wochen dem Ende. Die Hälfte unseres Urlaubs in diesem wundervollen Land war vorbei und wir wollten natürlich auch noch die paradiesischen Inseln im Süden erkunden. Da ein Flug auf die Inseln sehr teuer ist, entschieden wir uns, in eine Stadt in der Nähe auf dem Festland zu fliegen.
Surat Thani
Ohne groß zu recherchieren hatten wir zwei Nächte in Surat Thani gebucht, denn für gewöhnlich gibt es ja in jeder Stadt etwas zu entdecken. Allerdings nicht in dieser. Im Stadtzentrum befinden sich gerade einmal zwei Hostels und in unserem waren wir die einzigen Gäste. Das war eine ganz neue Erfahrung…
Die Frau an der Rezeption fragte uns bei der Ankunft, was wir denn vorhätten. Offensichtlich war sie überrascht, dass jemand mehr als eine Nacht bleiben wollte. Sie hatte auch keine Vorschläge parat, was man denn tun könnte.
Also ließen wir es (mal wieder) ruhig angehen und spazierten ein bisschen durch die Stadt und erkundeten den Nachtmarkt. Es gab allerlei interessante Köstlichkeiten zu probieren, zum Beispiel leckere Seidenraupen. Es war sicherlich ein Vorteil, in einer weniger touristischen Stadt zu sein und die Einheimischen freuten sich, ein paar Touristen zu sehen. Wir haben in unserer Zeit dort etwa fünf andere Reisende gesehen. Der Sonnenuntergang war malerisch und wurde von lustiger Tanzmusik, zu der sich ältere Damen unter freiem Himmel unter Anleitung bewegten, untermalt.
Ko Samui
Ko Samui war ein ziemliches Kontrastprogramm dazu! Wir hatten offenbar das allerallerbeste Hostel der Insel gebucht. Es ist gerade seit drei Wochen eröffnet und hat schon die beste Bewertung aller Hostels auf Ko Samui. Und das zu Recht: Der belgische Besitzer Bart und seine thailändische Frau Rose haben wirklich ein Paradies geschaffen. (Siehe Bild unten, das von uns nicht bearbeitet wurde!)
Bart kennt den Namen jedes Gastes und sorgt dafür, dass sich alle kennenlernen. Wir hätten ohne Probleme einen Monat dort auf dem Gelände bleiben und unsere Zeit genießen können. Dank Meer, Pool, Ping-Pong-Platte, Billardtisch und einer guten Atmosphäre kann man schnell vergessen, dass man jemals wieder irgendwo anders hin muss.
Da es im Moment nur 18 Betten gibt und das Hostel so beliebt ist, mussten wir nach zwei Nächten für eine Nacht ausziehen. Wir nutzten das für einen Trip in die Inselhauptstadt Chaweng. Dort ist es recht touristisch und nicht so besonders. Wir erklommen unter ziemlich großen Anstrengungen einen steilen Berg mit Tempel auf der Spitze. Die folgenden Aussichten waren die Mühe allerdings auf jeden Fall wert!
Abends trafen wir ein paar nette Leute, die wir auf der Fähre nach Ko Samui kennengelernt hatten und ließen den Abend mit ein paar Bier am Strand ausklingen.
Zurück in unserer „Heimat“ auf Ko Samui genossen wir weiter das Leben. Bart kannte einen Kapitän, der eine Schnorcheltour organisiert. Nach einer ersten Runde Schnorcheln am Riff wurden wir zu einer Insel ohne dauerhafte Bewohner gebracht, auf der es nur einen Generator gibt, um ein paar Getränke zu kühlen. Sehr malerisch!
Mangels Unterwasserkamera können wir hier leider keine Bilder des Riffs präsentieren. Die zweite Schnorchelrunde führte uns zu einem lebendigeren Teil und wir konnten unter anderem Blaupunktrochen beobachten.
Ich finde, dass sich die Tauch – und Luftanhaltübungen, die Clemens und ich in den bisherigen Pools unserer gemeinsamen Reise absolviert haben, gelohnt haben. Freitauchen wird ja mitunter als eine Art Religion und Weg zur Selbstfindung gepriesen. Auch wenn wir beide nicht wirklich das Gefühl haben, dass wir uns selbst finden müssten, ist es sehr entspannend, diese völlig andere Welt zu erkunden. Zumindest für eine Minute kann man sich wie ein Fisch fühlen, bevor man zum Luftholen wieder auftauchen muss.
Aber der wohl schwierigste Teil des Travellerlebens musste auch hier irgendwann kommen: der Tag der Abreise. Man muss immer entscheiden und abwägen, ob man noch ein paar Tage an einem traumhaften Ort bleibt oder weiterfährt, denn schließlich möchte man ja viele verschiedene Orte sehen und einen umfassenden Einblick in ein Land bekommen. Die kleinere Insel Ko Tao lockte mit wunderbaren Schnorchelplätzen und atemberaubenden Stränden und das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Schließlich müssen noch ein paar kitschig-paradiesische Fotos mehr in diesen Blog, um alle Leserinnen und Leser zumindest kurz aus dem grauen Herbst in Deutschland zu entführen. (Und vielleicht ein bisschen neidisch zu machen, aber nur vielleicht.)
Wer mal die Gelegenheit hat, nach Ko Samui zu reisen, sollte unbedingt in Barts und Roses Tiki Tiki Beach Hostel vorbeischauen. Es gibt auch Apartments und ein Restaurant für diejenigen unter euch, die es etwas komfortabler mögen. Und ihr müsst ihn unbedingt von uns grüßen!
Ausblick
Ko Tao wird vermutlich unsere letzte „richtige“ Station sein, bevor sich unsere Wege leider wieder trennen. Clemens fliegt nach Australien zum Arbeiten und ich zurück nach Rostock, um die Vorzüge des Studentenlebens zu genießen.
Ich danke allen Leserinnen und Lesern für die Aufmerksamkeit und das Lesen dieses doch recht lang geratenen Blogeintrags.
Liebe Grüße von Clemens und Lukas aus Thailand.
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