Weggezoomt Blog

Der Reiseblog der Gebrüder Borkert

4 Tage Costa Rica

So begann also die Rückreise wirklich. Costa Rica ist ja vielen hier als Reiseziel bekannt und der eine oder andere fragt sich vielleicht, warum ich dann nur so kurz dort zubrachte. Der einfache Grund ist das Geld. Costa Rica (auch bekannt als die Schweiz Mittelamerikas) ist teurer als Deutschland. Hostels gehen noch, aber was Ausflüge, Kosten für Busse, Essen etc. betrifft, ist es wie in Deutschland.

Manch einer sagt, Nicaragua sei von der Natur her wie Costa Rica, nur eben günstiger. Das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber ein kleiner Geheimtipp für die Sparfüchse unter uns ist es allemal 🙂 Außerdem ist es lange nicht so touristisch, was auch seine Vorteile hat.

Dieses Mal nahm ich für die Grenzüberquerung wieder den öffetnlichen Bus. Nach meiner nicht so tollen Erfahrung mit dem Privatunternehmen beim letzten Mal fühlte ich mich dieses Mal wieder deutlich besser.

Mit einmal umsteigen war ich bald an der Grenze. Man muss beim Verlassen Nicaraguas eine kleine Ausreisegebühr bezahlen. Dies ist überraschenderweise nicht in Landeswährung möglich sondern nur in US-Dollar. Im Nachhinein betrachtet liegt es wohl daran, dass die USA mit Nicaragua aufgrund deren sozialistischer Regierung nicht die besten Freunde sind und Nicaragua somit andere Möglichkeiten finden muss, an Devisen zu kommen. Ich hatte das nicht bedacht und so kamen meine Notfall-Dollar zum Einsatz. Wechselgeld wollte mir der Grenzbeamte dann zuerst auch nicht geben, aber ich konnte ihn schließlich überzeugen.

Von der Grenze gibt es zwar Busse bis nach San José, aber da man ja nie weiß, wie lange man an einer Grenze braucht, hatte ich mich zu einem Zwischenstopp in der Stadt Liberia entschieden. Bei der Ankunft war ich etwas überrascht; es sah schon sehr nach amerikanischer Kleinstadt aus. Ansonsten ist die Stadt selbst nicht besonders interessant sondern eher für ihre Umgebung bekannt. Aber es fand gerade das lokale Stadtfest statt, mit allerlei leckerem Essen (zu schockierenden Preisen) und Bühnenprogramm inklusive Miss-Wahl. Und so verbrachten wir den Abend dort und es war für mich eine kleine Erinnerung an Mexiko, wo es ständig Kunst- und Kulturfestivals gegeben hatte.

Am nächsten Morgen fuhr ich dann nach San José, was nochmal einige Stunden dauerte. Ich wurde unterwegs von einer Dame angesprochen und wir kamen ins Gespräch, soweit das für mich möglich war. Sie erzählte mir gefühlt ihr ganzes Leben und ich ihr meine Reisegeschichte. Sie schien überrascht, dass ich überlebt hatte und warnte mich mehrfach, wie gefährlich San José sei. Obwohl Costa Rica insgesamt sehr sicher ist, hatte ich schon davon gehört.

Sie ließ es sich nicht nehmen, mich im Taxi mitzunehmen und mir noch mindestens 15 mal zu sagen, dass ich vorsichtig sein soll.

Die Architektur San Josés ist mitunter komisch, da zwischen schöne alte Häuser oftmals moderne Betonklötze o.ä. gebaut wurden und das Bild so sehr inhomogen ist. San José hat ein paar interessante Parks und Museen zu bieten und ich nahm wie immer an der Free Walking Tour teil. So erfuhr ich zum Beispiel, warum es keine Armee gibt: ein Präsident hatte in der 40er Jahren Angst vor einem Militärputsch und schaffte sie 1949 deshalb kurzerhand ab. Keine schlechte Idee oder? Allerdings gibt es paramilitärische Polizeieinheiten und eine Präsenz von US-Truppen im Land. Ganz ohne Militär gehts also wohl doch nicht.

Aus Nicaragua kannte ich zwei Leute, die hier lebten und so konnte ich noch ein paar Insidertipps abgreifen. Als wir uns trafen erzählte er mir, wie er am Abend zuvor ausgeraubt worden war und zwar im besten und sichersten Viertel der Stadt. Es passiert eben nicht nur Touristen, sondern auch Einheimischen… Da die Nacht immer besonders gefährlich ist, hatte ich mich wenn immer möglich nachts nicht draußen rumgetrieben und wahrscheinlich hat auch das dazu beigetragen, dass ich kein Problem mit Kriminalität hatte und mein größtes Ärgernis hier und da die Korruption war.

Weil mein Flug nach Miami sehr früh ging, blieb ich die letzte Nacht am Flughafen. Ich hätte nicht gedacht, wie lange so eine Nacht sein kann… Aber ich bin ja nicht der einzige, der das schonmal erlebt hat und deshalb endet der Bericht hier.

Das war der 99. Eintrag in unserem Blog! Für den 100. haben wir uns etwas besonderes überlegt. Ihr dürft also auch weiterhin gespannt bleiben und regelmäßig vorbei schauen 😉

Vielen Dank fürs Lesen und bis bald!

Keine Sorge, ich verstehe auch nicht, was da steht ^^

San Juan del Sur

Für mich begann nach San Juan del Sur quasi die Rückreise nach Deutschland, da ich alle folgenden Orte letztendlich nur besuchte, um wieder nach Hause zu kommen. Und aus verschiedenen Gründen freute ich mich schon sehr auf zu Hause.
Die Stadt ist eher als Partymetropole bekannt, aber eben auch am Strand gelegen und ich wollte gern noch eine letzte Station am Strand einlegen. Und durch die Erlebnisse auf Ometepe (letzter Eintrag) hatte ich hier noch eine knappe Woche Zeit.


Ich würde jetzt gern schreiben, dass ich dort die krassesten und aufregendsten Dinge erlebt habe, aber das stimmt leider nicht. Es war ein recht entspannter Ausklang und ich fing langsam an, mich auf die Rückkehr vorzubereiten. Ich schrieb Blog und erledigte so manche organisatorischen Sachen, an die ich mich jetzt schon garnicht mehr erinnere.

Zwischendurch war aber immer noch Zeit, zu den verschiedenen Stränden der Umgebung zu fahren, ein bisschen die Sonne zu genießen und auch mal kurz zu baden. Das Wasser war aufgrund einer von Süden (der Antarktis) kommenden Strömung aber ganz schön kalt. Einige versuchten sich auch im Surfen, aber so richtig gut waren die Wellen nicht und deshalb war es auch nicht so spannend zum Zugucken.

So langsam musste ich mich dann auch von Avocado und Wassermelone zu sehr günstigen Preisen verabschieden, was mir schwerfiel. Avocado ist einfach traumhaft, aber bei uns natürlich Albtraumhaft teuer und außerdem nicht sehr umweltfreundlich.

Ein paar schöne Sonnenuntergänge gabs auch noch, aber es fehlte Dank der (amerikanischen) Touristen die Ruhe, um sie zu genießen.

Und damit begann die letzte Woche vor meiner Rückkehr. Mit dem Bus ging es nach Costa Rica. Davon werdet ihr dann beim nächsten Mal lesen.
Vielen Dank für das Interesse und bis bald 😉

Lukas

Ometepe – die Vulkaninsel mit zwei Vulkanen in der Mitte eines Sees

Wie man schon am Titel erkennen kann, war mein nächstes Ziel landschaftlich sehr besonders. Und man hört auch in ganz Zentralamerika viel von diesem mysthischen Ort. Um es jedoch vorweg zu nehmen: es hat uns letzten Endes nach ein paar Tagen gereicht und wir verließen die Insel wieder.

Wie schon erwähnt, liegt die Insel Ometepe in der Mitte des riesengroßen Sees, der einen großteil der Fläche Nicaraguas einnimmt. (Blick auf die Karte wird an dieser Stelle empfohlen) Wikipedia sagt, dass sie die größte Vulkaninsel in einem Süßwassersee auf der Welt ist.

Da es ordentlich windig war, begann unser Inselerlebnis mit einer ordentlich schaukligen (und teils nassen) Fährüberfahrt. Die meisten Passagiere waren froh, als wir ankamen.

Schon bei der Fährfahrt bot sich ein interessanter Blick: die Insel wird von den zwei Vulkanen Concepción und Maderas gebildet, die über eine Landbrücke verbunden sind. Die letzte vulkanische Aktivität gab es 2010. Es ist möglich, beide Vulkane zu besteigen. Allerdings war es so heiß, dass wir bei einer „Probewanderung“ an einem Tag feststellten, dass wir lieber darauf verzichten und die steilen Hänge von unten genießen. Dazu kommt, dass die Gipfel ohnehin in dichte Wolken gehüllt sind und man von oben dementsprechend garnichts sieht.

Es gibt auf der Insel einiges zu entdecken: Wasserfälle, Thermalquellen, Strände und Farmen. Wir besuchten die „Thermalquellen“, diese waren sehr schön aber kalt.

Das zweite Hostel war jedoch sehr schön, mit Blick in den Sonnenuntergang über dem See, Lagerfeuer, Essen und Filmabenden… Ein paar hundert Meter entfernt die Straße herunter fanden wir etwas besonderes: zwei amerikanische Brüder hatten sich vor einigen Jahren einen alten Schulbus gekauft und fuhren mit diesem nun durch Lateinamerika. Sie lebten mit verschiedenen Menschen in ihrem Bus, musizierten und verkauften selbstgemachte, köstliche Falafel. Der Bus war bei Einheimischen im Hinterhof geparkt und man sah von der Straße aus nur ein paar Lichter und ein kleines Schild mit dem Hinweis auf Falafel. Wer noch nie Falafel ausprobiert hat, dem empfehle ich es an dieser Stelle dringendstens!

Es ist jedoch recht schwierig, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (also den alten amerikanischen Schulbussen) von Ort zu Ort zu kommen. Es gibt wenige und sie fahren nach einem sehr spontanen (also nichtexistenten) Fahrplan. Und aufs Mopedfahren verzichtete ich lieber.

Für einen Tag hatten wir uns den Besuch eines Wasserfalls mit vorheriger Wanderung vorgenommen. Der Bus, der uns dorthin bringen sollte, kam jedoch nicht und es wäre dann auch sehr schwer geworden, wieder zum Hostel zurück zu kommen. Die ganze Transportsituation frustrierte uns etwas zu sehr und wir entschieden so schließlich, die Insel wieder zu verlassen und unser Glück am Meer zu versuchen.

Dennoch war Ometepe ein Erlebnis und ich möchte später nocheinmal zurückkommen um dann, unabhängig von den öffentlichen Bussen, die Natur der Insel zu erkunden.

Bis zum nächsten Mal!

P.S. Man muss an dieser Stelle mal erwähnen, dass Corona zu dieser Zeit noch ein weit entferntes Problem war von dem man nicht dachte, dass es einen mal betreffen könnte.

Granada (nicht die Karibikinsel und auch nicht die Stadt in Spanien) und Laguna de Apoyo

Nach so viel Entspannung und Nichtstun ging es also wieder weiter. Mir blieben noch etwa 3 Wochen bis zu meinem Rückflug aus San José, der Hauptstadt Costa Ricas. Deshalb hatte ich zum ersten Mal auf dieser Reise einen recht genauen Plan, wie die weitere Reise verlaufen würde und welche Orte ich noch besuchen würde.

Granada ist recht bekannt, vor allem für seine Architektur. (Wer sich noch an einen der vorherigen Einträge erinnert weiß, dass Granada und Léon die beiden wichtigsten Städte des Landes sind und in der Vergangenheit stets um die Vorherrschaft gekämpft haben.) Granada ist dabei eher das Zentrum der Konservativen gewesen und stand den Revolutionären in Léon gegenüber.

Aus meiner Sicht ist Granada wesentlich hübscher als Léon. Die koloniale Architektur ist einfach viel besser erhalten und vor allem die Kathedrale übertrumpft alles. Die Lage am Lago Cocibolca (der einen Großteil der Landesfläche Nicaraguas einnimmt) ist hingegen nur in der Theorie schön. Man kann nicht wirklich am Strand baden o.ä. weil es einfach zu dreckig ist. Dafür hatte ich ein sehr schönes Hostel, das alles zu bieten hatte, was man sich wünschen kann. Außer einem Pool, aber das war ok. Zum Frühstück konnte man sich selbst so viele Pancakes zubereiten, wie man wollte. Überraschenderweise regnete es an einigen Abenden, was in der Trockenzeit sehr ungewöhnlich ist. Dementsprechend gab es dann auch einige überschwemmte Straßenzüge und daraus folgend Stromausfall. Aber die Menschen sind daran gewöhnt und die Kerzen nur ein paar Meter entfernt. Und so wurde es im Hostel richtig gemütlich, da auch die Musik verstummte.

Natürlich erkundete ich die Stadt, aber mein Highlight war der Besuch eines weiteren Vulkans. Dieses Mal war es allerdings nicht ganz so anstrengend, denn man kann mit dem Auto bis zum Gipfel fahren. Von dort kann man dann in den Krater hinuntergucken und die Lava brodeln sehen. Da ich dieses Mal sozusagen in den Schlund der Erde hineinguckte und ihre Energie und Kraft so direkt sah, war es ein ganz anderes Erlebnis als am Acatenango. Leider konnte die Handykamera nicht allzuviel davon einfangen, aber der Sonnenuntergang im Hintergrund war auch nicht schlecht zum Fotografieren ^^ Es hat echt beißend nach Vulkan gestunken und irgendwann fiel uns das Atmen schwer. Aber das war es wert. Ich muss allerdings sagen, dass man auf den Bildern im Internet wesentlich mehr Lava gesehen hat. Beschiss!

Der Vulkan bedroht übrigens die Hauptstadt Managua und im Falle einer größeren Eruption würden Teile der Stadt wohl unter Lava begraben werden.

Natürlich wurde dieser Krater benutzt, um unliebsame Menschen loszuwerden. Vermutlich schon bei den Mayas, auf jeden Fall aber zur Zeit der Diktatur im letzten Jahrhundert.

Von Granada ist es nicht weit zur Laguna de Apoyo. Das ist ein See, der von Bergen umgeben ist und mitten in der Natur liegt. Es gibt ein kleines Dorf am Ufer mit einem Hostel dran. Dieses erinnerte mich eher an ein Resort, aber trotzdem hatte es die vertraute Backpacker-Atmosphäre und auch Preise. Man konnte unter anderem kostenlos Kayaks ausleihen und damit ein bisschen auf dem See herumfahren. Man kann auch wandern, dies erfordert jedoch ein bisschen Planung, Zeit und Geduld. Und da man die Tierwelt auch ganz gut vom Hostel beobachten konnte, entschied ich mich dagegen. Es ist ein sehr malerischer Ort, der mir irgendwie im Gedächtnis geblieben ist, obwohl ich dort garnicht so viel unternommen und auch nicht so viele Fotos gemacht habe.

Nach drei Tagen hier ging es dann aber weiter zur Insel Vulkaninsel Ometepe. Diese Insel befindet sich in der Mitte des großen Sees, an dem auch Granada liegt. Ich hatte ein paar Leute kennengelernt und so fuhren wir gemeinsam dorthin.

Bis zum nächsten Mal!

Hostels mit Katzen haben mir immer am besten gefallen!

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