So ein Fazit zu schreiben, ist garnicht mal so leicht. Aber ich denke, es ist mir trotzdem gelungen ^^
Natürlich drängt sich zuallererst die Frage auf, welches mein Lieblingsland war. Zumindest werde ich das am häufigsten gefragt. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich Mexiko sagen.
Wer mich kennt weiß, dass ich verfressen bin und Essen über alles liebe. In Mexiko gab es mit Abstand die größte Auswahl an Köstlichkeiten auf meiner Reise, was auf jeden Fall Pluspunkte bringt. Das Meiste leider sehr fleischlastig, aber ich denke trotzdem sehr gern an Tacos, Quesadillas, Churros und ähnliches zurück.
Ein zweiter Grund für mich waren die zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, die ich erleben durfte. Wie ich schon damals geschrieben habe, haben mich die vielen Fiestas und Darbietungen von Tanz, Musik und auch Akrobatik sehr beeindruckt. Das Leben spielt sich ja ohnehin viel mehr auf den Straßen ab als bei uns und ich habe den Eindruck, dass die Leute fröhlicher sind. Ob das eine nun der Grund oder die Konsequenz des anderen ist, weiß ich nicht. Vielleicht sollte man dazu mal ein wenig forschen, denn in Deutschland laufen wir immer mit so langen Gesichtern herum, obwohl es uns materiell betrachtet ja viel besser geht.
Und natürlich kann dieses Fazit auch nicht ohne einen Kommentar zu Corona und dazu, wie sich das Leben so schnell geändert hat, auskommen… Ja natürlich hätte man sich das noch im letzten Februar nicht vorstellen können. Natürlich nervt es. Und klar fehlt auch die prakische Ausbildung beim Studium und ich mache mir Sorgen, wie sich das auf meine Ausbildung auswirkt. Und ich frage mich, wie es auf lange Sicht weitergehen soll und ob sich manche Veränderungen (vermehrte Digitalisierung zum Beispiel) vielleicht auf Dauer behaupten können und die ganze Pandemie so doch auch etwas positives bewirkt.
Auf einmal weiß man seine ganzen Freiheiten und zum Beispiel offene Grenzen viel mehr zu schätzen. Abgesehen vielleicht vom 11. September ist Corona das erste Ereignis, das ich erlebe und das in die Geschichte eingehen wird. Ganz schön krass…
Und wie blicke ich heute auf die Reise zurück? Ich bin auf jeden Fall sehr dankbar, dass ich sie gemacht habe. Soetwas dient immer der persönlichen Entwicklung und selbst wenn mein Spanisch nicht perfekt ist, habe ich mich weiterentwickelt. Ich bin schon ein bisschen stolz, dass ich in diesem Teil der Welt, der ja nicht unbedingt als ungefährlich gilt, ganz gut allein klargekommen bin. Natürlich hätte ich auch Pech haben können und irgendetwas hätte schief gehen können. Aber ich habe mich immer über die relevanten Dinge informiert, war vorsichtig und das ist auf jeden Fall die Basis. Belohnt wird man dafür mit vielen vielen tollen Erlebnissen, Eindrücken und Erkenntnissen.
Und die Reise hat mir ein bisschen Studienmotivation zurückgegeben. Zwar war ich mir nie unsicher, dass ich Arzt werden möchte, aber das Studium ist doch oft sehr frustrierend… Und die Uni hat es auch beizeiten geschafft, meine Moivation wieder aufzufressen, aber das ist natürlich eine andere Geschichte 😀
Wie ist es, allein unterwegs zu sein? Ich würde insgesamt sagen gut, aber nicht unbedingt meine favorisierte Art für längere Reisen. Anfangs war es sehr interessant, ständig neue Leute kennenzulernen und das macht denke ich diese Art des Reisens aus. Man ist einfach viel mehr gezwungen, mit Leuten zu interagieren. Mit der Zeit hatte ich dann aber manchmal nicht mehr so viel Lust auf immer neue Menschen. Jedes Gespräch fängt ja quasi bei null an und man muss sich immer erst durch die gleichen Themen durcharbeiten bis es interessant wird. Umso wichtiger ist es, mit Freunden und Familie zu Hause zu telefonieren 🙂
Ich finde es cool, dass manche von euch wirklich jeden Eintrag gelesen haben, auch wenn es manchmal größere Abstände zwischen einzelnen Beiträgen gab. An dieser Stelle mal ein Gruß an alle Leser, die mich garnicht persönlich kennen. Es sind zwar bestimmt nur 6 oder 7, aber ich freue mich trotzdem über euch ^^
Zuletzt natürlich die Frage: Wohin geht es als nächstes? Momentan ist es ja einfach sich herauszureden mit Hinweis auf die aktuelle Pandemielage. Aber es gibt noch sooo viel zu erkunden und ich habe große Lust darauf. Israel, Kirgisistan und natürlich Südamerika stehen auf der Liste weit oben. Und natürlich Skandinavien, aber das hebe ich mir auf, bis ich ein bisschen mehr Geld habe. 🙂
Also ein letztes Mal: Vielen, vielen lieben Dank an euch, dass ihr mir gefolgt seid und mich begleitet habt. Es war mir stets eine Freude!
Lukas
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