Wir hatten beschlossen, dass uns unsere Reise zunächst in den Norden Thailands führen sollte. Dieser ist vor allem für seine kulturellen Highlights bekannt und auch die Natur verspricht einige Erlebnisse.

Wir bestiegen den Nachtzug nach Chiang Mai. Die Strecke ist etwas weniger als 800 km lang, dennoch benötigt der Zug etwa 13 Stunden. Leider erwischten wir einen der Älteren, sodass man vor allem die Sanitäranlagen lieber mied. Dennoch eine weitere interessante Erfahrung und wir fühlten uns ein bisschen an die DDR erinnert, auch wenn wir sie ja nur aus Erzählungen kennen.

 

Mehr (Clemens) oder minder (ich) erholt erreichten wir also am Morgen unser Ziel.

Chiang Mai ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, hat etwa 135.000 Einwohner und ein paar Sehenswürdigkeiten. Wir hatten uns ein Hostel mit Pool ausgesucht, den wir auch ausgiebig nutzten, schließlich ist es für mich ja Urlaub und das ganze Herumgereise ist ziemlich anstrengend. Gefühlt kommt man mit dem Planen nie hinterher und die Tage vergehen schneller, als einem lieb ist.

Viele Touristen erkunden die Stadt mit dem Fahrrad, was eine sehr gute Möglichkeit ist, trotz Hitze und ohne Tuk Tuk ein bisschen mehr zu sehen.

Schon in Bangkok haben wir meistens keinen genauen Plan gehabt, was wir angucken wollen und sind einfach mal rechts und mal links abgebogen; so auch hier. Das führt einen auf jeden Fall zu den interessantesten Orten! Manchmal allerdings auch auf die falsche Seite einer großen Straße …

Am nächsten Tag haben wir ein Elefantencamp besucht. Dort werden zwölf alte Elefanten, die nicht mehr arbeiten können, betreut und gut behandelt. Es werden keine Elefantenritte oder sonstige Aktivitäten angeboten, die den Tieren schaden könnten.

Wir hatten einen wirklich tollen Vormittag und die hohen Erwartungen wurden weit übertroffen. Wer mal die Gelgenheit hat, Elefanten aus der Nähe zu sehen und mit ihnen zu interagieren, sollte sie unbedingt wahrnehmen!

Zum Ende des Besuchs gingen wir mit einem Elefanten baden. Nachdem er sich ordentlich mit Schlamm abgekühlt hatte (Das war offenbar ein großer Spaß für ihn, was ich irgendwie verstehe …) ging es zum nahen Fluss.

Wie die Bilder zeigen, war es für alle ein großes Vergnügen. Bei so einer Hitze ist ein Bad für Mensch und Elefant genau das Richtige! Es ist ein wenig schwer, dieses Erlebnis in Worte zu fassen: Man muss es meiner Meinung nach selbst erleben, um es zu verstehen.

Am letzten Abend wollten wir uns ein paar typisch thailändische Muay-Thai-Boxkämpfe anschauen.

Im ersten Kampf traten etwa zehnjährige Jungen gegeneinander an. Das war ziemlich befremdlich für uns, aber da sie noch nicht so viel Kraft hatten, war es aushaltbar. Mit den höheren Gewichtsklassen nahm dann das boxerische Niveau zu, soweit ich das beurteilen kann. Mindestens genauso spannend wie die Kämpfe selbst war das ganze Drumherum. Ich denke, das einheimische Publikum konnte dem ganzen Spektakel eindeutig mehr abgewinnen als die Touristen.

Die Musik in den Pausen zwischen den Runden war für uns sehr erheiternd: Von Queen (We Will Rock You) über thailändische Musik bis hin zu Phil Collins war alles dabei!

Wir ließen den Abend mit einer leckeren Nudelsuppe auf der Straße ausklingen und fanden, dass wir Chiang Mai gut erkundet hatten und bereit für die nächsten Abenteuer waren.

Unsere nächste Station ist Pai. Wer zur Vorbereitung auf den nächsten Blog etwas dazu bei Wikipedia lesen möchte, ist herzlich eingeladen. Allerdings ist der Artikel kaum so interessant wie die Stadt …

 

Freundliche Grüße ins herbstliche Deutschland senden Clemens und Lukas.