Da Weihnachten vor der Tür stand, hatte ich mir ein nettes Hostel gesucht und mich bis zum neuen Jahr dort einquartiert. Eigentlich mache ich ja nie einen längerfristigen Plan, aber da die guten Hostels zu Weihnachten und Silvester schnell voll sind, hatte ich schon einige Wochen vorher dieses ausgewählt.
Wie sich zeigte, hatte ich eine gute Wahl getroffen. Ein Hostel, das Möglichkeiten zum Leute kennenlernen bietet, aber auch schlafen ermöglicht. Das beste für mich war eigentlich der Whirlpool; in den zwei Wochen dort war ich auf jeden Fall mit Abstand die Person, die ihn am meisten benutzte. Es gab auch eine Couch mit einem großen Fernseher und Netflix, also mehr Komfort als zu Hause ^^ Der Bäcker nebenan machte gigantisch große und superleckere Zimtschnecken und so war schonmal die Hälfte der täglichen Mahlzeiten abgedeckt.
Weihnachten war auf jeden Fall sehr anders als sonst, es wird mir sicher immer in Erinnerung bleiben. Das Hostel hatte ein „Family-Dinner“ geplant. Jeder, der teilnehmen wollte, kochte etwas und so hatten wir abends dann viele verschiedene und interessante Gerichte. Von typisch guatemaltekisch bis zu meinem deutschen Nudelsalat war alles dabei.
Jemand machte sogar Glühwein und wir disktierten darüber, ob es nun eine typisch englisch oder deutsche Köstlichkeit sei. Da wir Deutschen eindeutig in der Überzahl waren, hatten wir recht. Es war eine interessante und schöne Erfahrung. Ich glaube ich habe noch nie Bier zum Heiligabend getrunken. Und trotzdem bin ich froh, nächstes Jahr dann wieder normal zu feiern. Ist doch irgendwie schöner.
Ich hatte mir neben dem Nichtstun auch noch ein bisschen was anderes vorgenommen, unter anderem Blog schreiben, Reisepläne machen, viel Spanisch lernen u.s.w.. Tatsächlich habe ich auch ein paar Blogeinträge geschrieben und seitdem habt ihr ja dann auch regelmäßig Updates bekommen. Ansonsten war ich recht faul und habe das meist stabile Internet ausgiebig genutzt. Ich finde, dass der Kopf bei so vielen neuen Eindrücken jeden Tag ab und zu mal eine Pause braucht. Man kann das sonst gar nicht alles verarbeiten und ich hatte danach wieder deutlich mehr Energie und Erkundungslust.
Zu Weihnachten, aber noch mehr an Silvester sieht und hört man sehr viel Feuerwerk in Guatemala. Und das zu allen Uhrzeiten, auch mitten in der Nacht. Es ist schon krass, wie viel davon zu allen Anlässen in die Luft geschossen wird. Vor allem, da es ja ein ziemlich armes Land ist. Aber man muss eben Prioritäten setzen… In Zentralamerika gibt es neben Feuerwerk auch zu jedem Anlass eine Parade bzw. einen Festumzug. Meist werden dabei religiöse Schreine durch die Straßen getragen. Davor laufen ein paar junge Männer, die mit einem selbstgebauten Rohr Bomben in die Luft schießen. Vom Anzünden der Zündschnur bis zum Start vergeht aber höchstens eine halbe Sekunde. Es sieht extrem gefährlich aus und ist es sicherlich auch. Aber ich habe keine abgetrennten Hände zu sehen bekommen, worüber ich sehr glücklich bin.
Neben diesen Flugbomben gibt es noch viele weitere Knaller, die so laut sind, dass einem die Ohren weh tun und die außerdem so viel Rauch produzieren, dass man keine 50 Meter mehr gucken kann. Leider kann ich in den Blog kein Video einfügen… Die Feuerwerkstradition war interessant, aber in Europa können wir weiterhin gerne darauf verzichten.
Silvester gab es dann auch ein recht großzügiges Feuerwerk und viele Leute versammelten sich auf dem zentralen Platz Antiguas und starteten gemeinsam ins neue Jahr.
Das waren also Weihnachten und Silvester für mich. Ich hatte mittlerweile auch einen Plan für den weiteren Fortgang meiner Reise gemacht: Ich beschloss, Guatemala zu verlassen und von Antigua direkt nach El Salvador zu fahren.
Am 2. Januar hatte ich dann genug entspannt und es ging mit den Chickenbussen über die Grenze. Was ich dabei so erlebte, werdet ihr beim nächsten Mal lesen.
Vielen Dank für Euer Interesse und bis bald. 🙂
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