Heute geht es um die letzte Station in El Salvador. Eines möchte ich schonmal vorweg nehmen: es war ein weiteres dieser Highlights meiner Reise, die mir spontan einfallen wenn ich an die Reise zurückdenke.

Es gibt in diesem Teil El Salvadors zwei Orte, die für ihre Strände berühmt sind: El Tunco und El Zonte. El Tunco ist ein richtiger Partyort, der nur aus besoffenen Touristen besteht und dementsprechend machte ich einen großen Bogen darum. Nicht weit entfernt liegt El Zonte, das etwas ruhiger ist und vor allem bei Surfanfängern beliebt.

Ich versuchte wie immer etwa zwei Tage vor meiner Ankunft ein Hostel auszusuchen. Ich musste allerdings feststellen, dass es in El Zonte keines mehr gab, zumindest nicht in meinem Budget. Die einzige Option war ein Hostel namens Hammock Plantation (also Hängematten-Plantage) zwischen den beiden Orten. Was zunächst irgendwie nicht so toll klang, entpuppte sich als supertolles Hostel und ich hätte es hier durchaus lange aushalten können.

Die Hammock Plantation wird von einem Ehepaar geführt. Er ist Niederländer und sie kam im Alter von 3 Jahren wegen des Bürgerkrieges mit ihrer Familie aus El Salvador in die Niederlande. Im Jahr 2018 beschlossen sie, nach El Salvador umzuziehen mit ihren beiden Töchtern. Diese waren zunächst nicht so begeistert, was ich durchaus nachvollziehen kann.

Das Hostel liegt wie gesagt etwas abseits von allem, aber es gibt alles, was man braucht. In der Nähe fährt der Bus vorbei, es gibt eine gute Pupuseria und das Beste ist eigentlich, dass nur etwa 100 m entfernt vom Hostel ein kleiner Strand ist, der immer ziemlich leer ist. Vom Strand bzw. den umliegenden Klippen kann man sowohl den Sonnenauf- als auch den Sonnenuntergang beobachten, was ich ausgiebig nutzte.

Morgens kurz vor 5 Uhr begannen die Hähne der Nachbarn wild zu krähen und das war mein Signal, aufzustehen und zum Strand zu gehen, um noch vor den ersten Sonnenstrahlen dort zu sein. Gegen 7 Uhr war es dann hell und ich ging zurück zum Hostel, holte mir einen Tee und hört ein wenig Musik (natürlich in einer der Hängematten!) Irgendwann gab es dann Frühstück (natürlich Pupusas) und dann erkundete ich ein wenig die umliegenden Ortschaften und Strände. Ich unternahm außerdem eine Wanderung zu einer Gruppe von Wasserfällen, an denen ich auch nur 5 andere Leute traf.

Durch das zeitige Aufstehen war ich natürlich immer zeitig müde und so ging es zeitig ins Bett, um am nächsten Tag wieder von vorn zu beginnen.

Ich wäre früher nie auf die Idee gekommen, extra für einen Sonnenaufgang aufzustehen, aber mittlerweile finde ich es eigentlich fast noch besser als Sonnenuntergangsbetrachtung. Natürlich nur, wenn man viel Zeit hat und seinen Tagesablauf frei gestalten kann. Wenn ich wieder studiere, wird es sich wohl leider wieder umkehren…

Für mich war es nach 4 Nächten auf der Hammock Plantation an der Zeit, El Salvador zu verlassen. Weiter ging es nach Leon in Nicaragua. Nicaragua war das 4. und letzte Land meiner Reise, das ich so richtig besuchte. Aber noch blieben mir etwa 6 Wochen Zeit bis zum Rückflug aus Costa Rica und ich hatte ausgiebig Zeit, es zu erkunden.

Bis nächste Woche!