Guten Morgen aus Vietnam,

nachdem ich fünf Tage in Hanoi verbracht hatte, war es an der Zeit, die Stadt hinter mir zu lassen. Mit dem Nachtschlafbus (ein Bus mit drei Reihen von Doppelstockliegen; etwa 1,80 Meter lang) ging es Nachts aus der Hauptstadt in circa sechs Stunden Fahrt ins Gebirge.

Die Stadt, von der die Touren starten, heißt Sapa und ist nicht weit von der Grenze zu China entfernt. Um 8.30 Uhr ging es dann los. Erst ging es einem Kilometer durch die Stadt, doch bald verließen wir die befestigten Straßen. Die Wege die dann folgten kann man am Besten als Trampelpfade beschreiben. Die von ständigen Regen und starker Benutzung gezeichneten Wege machten das Vorankommen langsam und beschwerlich. Ständige Aufmerksamkeit musste die ganze Zeit vorhanden sein, damit man nicht in den Matsch fliegt. Die Schuhe waren bald bei Allen komplett durchgeweicht und voller Schlamm, da ständig Bäche durchquert oder sogar entlang gelaufen wurden.

Aber die grandiosen Aussichten entschädigen dafür: Tausende Meter hohe Berge und mit Reisfeldern bedeckte Täler so weit das Auge reicht. Dazwischen befinden sich die Dörfer der Hmong, die dort lebende Minderheit. Dieser entstammte auch unsere Bergführerin. Die Hmong sind bekannt für ihre Nähkunst, die man an jeder Ecke angeboten bekommt.

Nach zwölf Kilometern kam unsere etwa 20 Personen große Gruppe bei der Übernachtungsgelegenheit an, ein großes Holzhaus. Nach dem Abendessen wurde noch bis Tief in Nacht Karten gespielt.

Am nächsten Morgen ging es weiter, aber nur fünf Kilometer. Wieder gab es viele Dinge zu sehen, etwa eine Schlammlawine oder sehr wackelige Hängebrücken. Nach dem Mittagessen ging es dann schon wieder mit einer abenteuerlichen Kleinbusfahrt zurück nach Sapa.

Von dort aus ging es wieder nach Hanoi mit dem Schlafbus. Ich habe mich extra nach vorne gesetzt, damit ich dem Fahrer zuschauen konnte. Regeln mochte der wohl nicht, denn weder durchgezogene Linien noch Tempolimits interessierten ihn. So ging es also mit 120 und ständigen gehupe zurück in die Stadt. Nach einer Nacht dort bin ich jetzt gerade auf dem Weg zur Halongbucht.

Ich wünsche Allen in Deutschland einen schönen Tag.

Clemens