Wie bereits letzte Woche angekündigt, nun mein letzter Bericht aus Mexiko. Eigentlich ist es der vorletzte, denn ich habe einen Abschluss- und Zusammenfassungseintrag über Mexiko geschrieben. Für diesen habe ich immer mal, wenn mir etwas aufgefallen ist, eine Notiz in meinem Handy gemacht, damit ich dann auch an alles denke.


Nun aber zurück nach San Cristobál:
Nach einer nicht wirklich entspannten Nacht im Nachtbus erreichte ich gegen um 6 Uhr morgens San Cristobál. Den ersten Tag nutze ich wie eigentlich immer zum Stadt angucken. Sie lebt vor allem vom Tourismus und das sieht man auch. Es ist aber noch nicht ganz so schlimm wie in anderswo und die Menge an Cafes und Bars hat auch ihre Vorteile. Ich hatte außerdem ein gutes Hostel erwischt und so wurde es eine gute Zeit.

Den ersten richtigen Tag nutzte ich, um den Arcotete-Ecopark zu erkunden. Es ist im Wesentlichen ein vom Fluss im Fels geformter Bogen mit einigen Höhlen. Sicherlich nicht die beeindruckendste Sehenswürdigkeit aller Zeiten, aber trotzdem recht amüsant anzusehen. Und außerdem unschlagbar günstig, da er mit dem Collectivo und etwas laufen zu erreichen ist.

Die Sehenswürdigkeit in der Region ist der Sumidero-Canyon. Ein wirklich großer Canyon. Die höchste Stelle ist über 1000 m hoch. Von unten ist das tatsächlich gar nicht so beeindruckend, da man den Unterschied zwischen 500 und 1000 Meter Höhe nicht wirklich sieht. Von den Aussichtspunkten oberhalb des Canyons dann allerdings schon. Und da der Fluss am Ende des Canyons aufgestaut wird, um Strom zu gewinnen, muss es früher wohl noch eindrucksvoller gewesen sein.


Den Canyon erkundet man per Boot. Die Guides nutzen jedes PS des Bootsmotors und so braust man mit einem unheimlichen Tempo über das Wasser zu den verschiedenen interessanten Punkten. Es gibt Krokodile zu sehen, ganz kleine Affen (die sogar ein Baby hatten, wie niedlich!), Vögel und verschiedene Felsformationen, darunter einen Jesus und einen Weihnachtsbaum. Den Jesus konnte ich allerdings nicht erspähen; wahrscheinlich fehlt mir dazu schlichtweg die Spiritualität.

Etwas störend war, dass der Guide mit dem Boot stets so nah an die Tiere heranfuhr, dass sie aufgescheucht wurden und die Flucht ergriffen. Nur die Krokodile ließen sich nicht stören, aber so ein Boot voller Touristen wäre mir als Krokodil auch egal.


Es war auf jeden Fall ein gelungener Tag und nicht ohne Grund findet sich der Canyon im Logo des Bundesstaates Chiapas, in dem er sich befindet. Den Rest des Tages steuerten wir verschiedene Aussichtspunkte entlang des Canyons an und das hat das ganze Erlebnis wunderbar abgerundet. Ich stellte mir vor, was die Menschen, die den Canyon einst entdeckten, gefühlt haben müssen.

Das waren die wichtigsten Erlebnisse in San Cristobál. Es war an der Zeit, Mexiko zu verlassen und ganz andere, aber mindestens genauso interessante Dinge zu erleben.
Ich danke wie immer herzlich für das Interesse und lasse vielleicht bald wieder etwas von mir hören…


Adios!